In Katar wartet das nächste Kapitel im engen Formel-1-Titelduell zwischen Titelverteidiger Lewis Hamilton und Herausforderer Max Verstappen.
Doch nicht nur darüber wird im Fahrerlager nördlich von Doha vor dem Grand Prix am Sonntag (15.00 Uhr/Sky) gesprochen.
Intensiver Titelkampf: WM-Spitzenreiter Max Verstappen interessiert sich nicht für Sticheleien und verbale Attacken zwischen seinem Red-Bull-Team und Hauptkonkurrent Mercedes. «Ich fokussiere mich auf das, was auf der Strecke passiert», sagte der Niederländer. Er denke auch nicht so viel darüber nach, ob der Kampf noch richtig eskalieren könnte. «Es ist normal, wenn es zwischen zwei Teams so zugeht», sagte der 24-Jährige. Verfolger Lewis Hamilton, der drei Rennen vor dem Saisonende 14 Punkte hinter Verstappen liegt, äußerte sich ähnlich und betonte zudem: «Respekt ist wichtig, auf und neben der Strecke.»
Alles neu: Eigentlich lernt Mick Schumacher die Strecken in seiner ersten Saison am Simulator kennen, falls er noch nie in einer der Nachwuchsserien dort gefahren ist. Nicht aber für Katar, das recht kurzfristig für das australische Melbourne einsprang. «Wir werden hier ein bisschen ins kalte Wasser geworfen», sagte der 22-Jährige angesichts der fehlenden Fahrpraxis: «Wir müssen warten, wie es sich anfühlt. Ich denke, dass es recht schnell sein wird.» Der Neuling hofft im Saisonendspurt noch auf seinen ersten WM-Punkt.
Keine Allüren: Wie er sich so als Star fühle, wurde Sebastian Vettel von einem jungen Fan in einer Pressekonferenz auf dem Losail International Circuit gefragt. «Ich sehe mich selbst nicht als Star. Rennfahrer sind keine Stars – sondern Rennfahrer», sagte der 34-Jährige darauf. Was ihn auch nach vielen Jahren im Cockpit immer noch abtreibe, sei die Liebe zum Motorsport, betonte der Aston-Martin-Fahrer. Ein Star zu werden, sei nie sein Ziel gewesen.
Menschenrechte: Die schwierige soziale Situation im Gastgeberland der Fußball-WM 2022 beschäftigt auch die Formel-1-Fahrer. «Wir können einen kleinen Effekt erzielen und Veränderungen bewirken, aber das ist nicht so einfach», sagte McLaren-Pilot Lando Norris. Katar steht seit Jahren aufgrund der Missachtung von Menschenrechten und der Ausbeutung von Arbeitsmigranten international heftig in der Kritik. Ferrari-Fahrer Carlos Sainz ergänzte: «Wir wollen unsere Werte in diese Länder bringen. Es ist besser, als zu Hause zu bleiben.» Persönlich wolle er «mehr über diese Länder lernen», sagte er auch mit Blick auf Saudi-Arabien, wo in zwei Wochen gefahren wird.