Titelverteidiger Lewis Hamilton hat die Formel-1-Premiere in Saudi-Arabien vor Max Verstappen gewonnen. Damit fällt die WM-Entscheidung im letzten Rennen in Abu Dhabi.
Die WM-Entscheidung in der Formel 1 fällt am kommenden Sonntag beim Saisonfinale in Abu Dhabi. Weltmeister Lewis Hamilton gewann am Sonntag das chaotische vorletzte Saisonrennen in Saudi-Arabien und verhinderte damit den vorzeitigen Titelgewinn durch seinen Rivalen Max Verstappen.
Punktgleich an der Spitze
Der Niederländer wurde, trotz einer im Nachgang kassierten Strafe von zehn Sekunden für ein überhartes Manöver, Zweiter. Das Podium komplettierte der Finne Valtteri Bottas (Mercedes), der kurz vor der Ziellinie den Franzosen Esteban Ocon (Alpine) überholte und sich somit den dritten Platz schnappte.
Für Hamilton war es sein 103. Sieg seiner Formel-1-Karriere und der achte der Saison. Der Britte zog damit in der Fahrerwertung nach Punkten mit Verstappen gleich. Ex-Weltmeister Sebastian Vettel musste seinen Aston Martin nach zwei Kollisionen vorzeitig abstellen. Mick Schumacher schied nach einem Unfall schon in der zehnten Runde aus.
Hamilton könnte Rekordweltmeister werden
Hamilton strebt in Abu Dhabi seinen achten Weltmeistertitel an, mit dem er sich in der ewigen Bestenliste die alleinige Führung holen würde. Michael Schumacher hatte zwischen 1994 und 2004 ebenfalls sieben Weltmeisterschaften gewonnen. Verstappen würde als erster Niederländer den Formel-1-Thron besteigen.
Start ohne Hindernisse
Nach seinem Crash im Qualifying, der ihn die Pole Position gekostet hatte, blieb Verstappen von weiteren schlechten Nachrichten verschont. Das Getriebe im Rennwagen mit der Nummer 33 musste nicht ausgetauscht werden, damit wurde Verstappen eine Rückversetzung in der Startaufstellung von Platz drei auf acht erspart.
Der gerade rechtzeitig fertiggestellte Hochgeschwindigkeits-Stadtkurs mit seinen vielen Mutkurven ist zwar selektiv, bietet aber kaum Überholmöglichkeiten. Dafür ist die Strecke sehr risikoreich, wie mehrere Unfälle in der Formel 2 und im freien Training gezeigt hatten.
Deswegen zügelten sich die Fahrer wohl auch beim Start, denn auf den ersten fünf Plätzen gab es keine Veränderung. Hamilton setzte sich bei freier Fahrt ab während Verstappen nicht an dessen “Bodyguard” Bottas vorbei kam.
Schumacher verursacht Rote Flagge
In der 10. von 50 Runden crashte dann der Schumacher-Sprössling. Das Safety-Car rückte aus. Hamilton holte sich neue Reifen, während Verstappen ins Risiko ging, weiterfuhr und am Ende dafür belohnt wird. Die Bande war nach Schumachers Unfall so stark beschädigt dass das Rennen unterbrochen wurde. Mit dieser Unterbrechung durfte Verstappen ohne Zeit- und Positionsverlust einen Reifenwechsel vornehmen.
Nach dem Restart dauerte es nicht mal eine ganze Runde, bis das Rennen erneut unterbrochen wurde. Nikita Masepin (Haas), Verstappen-Teamkollege Sergio Perez und George Russell (Williams) schieden nach Unfällen aus. An der Spitze blieb Verstappen vor Hamilton, allerdings verließ er dabei die Strecke. Deswegen musste Redbulls Golden Boy beim dritten Versuch von Rang drei hinter Ocon und Hamilton starten.
Feilscherei über Boxenfunk
Vorangegangen war eine Feilscherei wie auf einem Markt zwischen Rennleiter Michael Masi und dem Red-Bull-Kommandostand. Hätte Red-Bull diesen Vorschlag nicht akzeptiert, wären die Rennkommissare eingeschaltet worden.
Von Rang drei sprintete Verstappen unbeeindruckt an die Spitze, Hamilton hing eine Runde hinter Ocon fest, ehe er sich auf die Jagd nach seinem WM-Rivalen machen konnte. Lange konnte sich der Holländer verteidigen, in Runde 37 allerdings nicht mehr mit sauberen Mitteln. Anschließend stellte sich Verstappen regelrecht in den Weg, als er den Engländer vorbeilassen sollte.
Der Niederländer machte auch in der Folge keine Anstalten, bis Hamilton ihn auf der Strecke passierte.
Abschied von Frank Williams
Emotional war es nicht nur auf sondern auch neben der Strecke. Die Formel 1 erwies dem am 28. November im Alter von 79 Jahren verstorbenen Frank Williams, Gründer des traditionsreichen Williams-Rennstalls, mit Schriftzügen an Helmen oder Autos die letzte Ehre. Vor dem Rennen legte der Königsklassen-Tross eine Schweigeminute ein.