Rekordweltmeister Lewis Hamilton ist nun auch Ehrenbürger von Brasilien. Das dürfte die Begeisterung vor dem Formel-1-Rennen in São Paulo an diesem Sonntag (19.00 Uhr/RTL und Sky) nochmal anheizen. Eine der spannendsten Fragen vor dem vorletzten Grand Prix der Saison hat aber mit einem Deutschen zu tun.
Was passiert mit Mick Schumacher?
Der frühere Formel-1-Chefvermarkter Bernie Ecclestone empfahl Mick Schumacher schon mal, sich mit anderen Motorsportserien anzufreunden. Der 92-jährige Brite rechnet nicht damit, dass der Sohn von Rekordweltmeister Michael Schumacher das zweite Haas-Cockpit neben dem Dänen Kevin Magnussen für 2023 bekommt. Teamchef Günther Steiner hat eine Klärung der offenen Personalie bis spätestens in Abu Dhabi in der nächsten Woche angekündigt. Oder gibt es eine Entscheidung schon in Brasilien, wo Michael Schumacher 2012 seinen letzten Grand Prix fuhr? Nico Hülkenberg ist jedenfalls ein aussichtsreicher Nachfolgekandidat für Mick Schumacher, dessen Vertrag ausläuft.
Was treibt Max Verstappen an?
Die Statistik ist es nicht – das behauptet Max Verstappen zumindest. «Zahlen waren noch nie wichtig, ich genieße einfach den Moment. Ich habe es wirklich genossen, schon lange Teil dieses Teams zu sein und werde es hoffentlich auch noch lange Zeit sein», sagte der zweimalige Weltmeister. Der Red-Bull-Pilot kann aber beflügelt durch seinen längst feststehenden zweiten WM-Titel Bestmarken ausbauen. 14 Saisonsiege hat Verstappen schon, zwei können noch dazukommen. Seinen 416 Punkten kann er noch 60 folgen lassen, da es in São Paulo auch noch ein Sprintrennen gibt.
Was soll das Sprintrennen eigentlich?
Nach Imola und Spielberg wird in São Paulo letztmals in diesem Jahr ein Sprintrennen ausgetragen. In der vergangenen Saison hatte es hier bereits eines gegeben. Der Sprint soll dem Grand-Prix-Wochenende zusätzliche Spannung verleihen. Im Gegensatz zum vergangenen Jahr gibt es auch mehr Punkte. Der Sieger bekommt acht Zähler und nicht mehr nur drei wie noch 2021. Im kommenden Jahr wird es sogar sechs Sprintrennen geben.
Und wie sieht das Sprintformat genau aus?
Das Mini-Event am Samstag ist ein Rennen über 100 Kilometer Distanz, was in Interlagos 24 Runden entspricht. Im Sprint gilt: kein verpflichtender Boxenstopp und keine strategische Hilfe vom Kommandostand. Das Ergebnis des Sprints ermittelt die Startaufstellung für den Grand Prix am Sonntag. Die übliche Qualifikation mit den drei K.o.-Runden findet schon am Freitag statt. Das Ergebnis dieser Einheit ist die Grundlage für die Sprint-Aufstellung tags darauf. Im vergangenen Jahr ging die Pole Position an den Fahrer, der den Sprint gewann. Diesmal wird die auch statistisch wichtige Leistung dem Schnellsten aus der Qualifikation zugeschrieben.
Gibt es ein Strafen-Novum bei Pierre Gasly?
Pierre Gasly steht im Sündenregister ganz vorne. Der Franzose von Alpha Tauri hat zehn Strafpunkte gesammelt, zuletzt wurde er sogar dreimal nacheinander belangt. Zwölf Verwarnungen in einem Zeitraum von zwölf Monaten ziehen automatisch eine Ein-Rennen-Sperre nach sich. Aussetzen musste noch kein Formel-1-Fahrer, seitdem das System 2014 eingeführt wurde. Da Gaslys Strafpunkte in diesem Jahr nicht mehr verfallen, wäre er bei einem größeren Regelverstoß im letzten Formel-1-Rennen in Abu Dhabi gesperrt. Sein künftiger Rennstall Alpine hätte sicher nichts dagegen, sonst startet der 26-Jährige beim französischen Team mit einer Hypothek in die neue Saison.