Die DTM hat doch eine Zukunft und wird künftig vom ADAC veranstaltet. Nach der Auflösung der bisherigen Dachorganisation unter dem früheren Formel-1-Piloten Gerhard Berger wird der ADAC ab dem kommenden Jahr die DTM ausschreiben. Der Mobilitätsclub hat die Markenrechte der Rennserie von der Berger Motorsport AG erworben. Dies wurde am Freitag in München mitgeteilt.
«Keine Marke steht so für den deutschen Motorsport wie die DTM. Dem ADAC geht es darum, die DTM zu erhalten, denn sie ist motorsportliches Kulturgut. Sie genießt nicht nur in Deutschland, sondern auch im weltweiten Motorsport einen hervorragenden Ruf», erklärte ADAC-Sportpräsident Gerd Ennser. «Die DTM wird ab dem kommenden Jahr unter dem Dach des ADAC in ein neues Kapitel ihrer langen Geschichte starten.»
Der ADAC hat nach der Markenübernahme der DTM nach eigenen Angaben auch das Ziel, «die Strukturen im deutschen Motorsport neu zu ordnen, Synergien im wirtschaftlichen Bereich zu schaffen und den Weg zu mehr Nachhaltigkeit im Motorsport konsequent weiterzugehen».
Der ADAC veranstaltete bislang das GT Masters. «Für alle bisherigen Teilnehmer der DTM und des ADAC GT Masters wird es in der Saison 2023 Möglichkeiten geben, sich auf den Plattformen des ADAC zu engagieren», hieß es.
Das Deutsche Tourenwagen Masters (DTM) gibt es bereits seit 1984. Berger war seit 2017 Chef der ITR (Internationale Tourenwagen Rennen), der Verein vermarktete bislang die Serie. Der Österreicher löste die Dachorganisation nun aber auf.
Beim ADAC in den richtigen Händen
«Ich bin fest davon überzeugt, dass die Marke beim ADAC in den richtigen Händen ist: Dort ist das nötige Know-how vorhanden, um allen Motorsportfans künftig ein einzigartiges Erlebnis zu bieten. Mit der langjährigen Erfahrung, den etablierten Strukturen und dem vereinseigenen Engagement für den Motorsport kann der ADAC nicht nur bestmögliche Synergien schaffen, sondern die DTM auch konsequent weiterentwickeln», befand Berger: «Damit sind beste Voraussetzungen gegeben, dass wir weiterhin noch viele Jahre erfolgreichen Motorsport auf höchstem Niveau sehen werden.»
2021 hatte Berger noch versucht, die DTM mit dem Wechsel von Class-One-Prototypen auf GT3-Autos auch für Sponsoren attraktiver zu machen. Aus der finanziellen Krise konnte er die Rennserie aber nicht führen. Der DTM mangelte es nach wie vor an Geldgebern.
«Ich freue mich riesig, dass alle Beteiligten einen Konsens gefunden haben – auch im Sinne vieler tausender Motorsport-Fans. Diese kluge Entscheidung ist auch wichtig wegen bestehender Verträge und bereits laufender Planungen von Herstellern, Teams und Fahrern im Hinblick auf die Rennsaison 2023», sagte Hans-Joachim Stuck, DTM-Champion von 1990, auf dpa-Anfrage.