Ein Jahr nach dem Raketeneinschlag in der Nähe der Rennstrecke haben die Formel-1-Piloten aktuell keine Sicherheitsbedenken beim Großen Preis von Saudi-Arabien.
«Ich mache mir keine Sorgen», sagte etwa McLaren-Fahrer Lando Norris auf dem Dschidda Corniche Circuit. «Ich denke, wir sind genug beruhigt worden und haben genug erklärt bekommen, um sagen zu können, dass wir an einem sicheren Ort sind», befand der spanische Ferrari-Pilot Carlos Sainz.
2022 war eine Rakete in eine Ölanlage des Formel-1-Hauptsponsors Aramco eingeschlagen, die sich nur wenige Kilometer von dem Stadtkurs entfernt befindet. Huthi-Rebellen hatten mehrere Ziele in Saudi-Arabien angegriffen. Hintergrund war der Krieg im Jemen, den das Königreich gegen die Huthis führt und der eine der schlimmsten aktuellen humanitären Katastrophen ausgelöst hat.
Gemischte Gefühle
«Es war schwierig, ein voll konzentrierter Rennfahrer zu bleiben und alle natürlichen menschlichen Bedenken auszuschalten, wenn man den Rauch von dem Vorfall gesehen hat», hatte die Fahrergewerkschaft GPDA unter anderem in einer Mitteilung erklärt. Stundenlang war über das weitere Vorgehen am Rennwochenende beraten worden.
«Das war schon unheimlich, was letztes Jahr hier passiert ist. Keiner von uns wollte so etwas erleben», betonte rückblickend der französische Alpine-Pilot Esteban Ocon. «Keiner von uns hat das genossen», sagte der dänische Haas-Fahrer Kevin Magnussen vor der dritten Auflage des Rennens an diesem Sonntag (18.00 Uhr/Sky) in dem Königreich. Es steht wegen seiner Menschenrechtssituation ohnehin schwer in der Kritik, machte jüngst aber vor allem auch durch die Verpflichtung von Fußball-Superstar Cristiano Ronaldo durch den FC Al-Nassr Schlagzeilen.
Im Formel-1-Fahrerlager umkurvte manch einer auch die Frage nach den Erlebnissen vor einem Jahr und nach dem aktuellen Sicherheitsgefühl. «Ich ziehe es vor, die Frage nicht zu beantworten», sagte der finnische Alfa-Romeo-Pilot Valtteri Bottas. Warum, erklärte er nicht. «Ehrlich gesagt, habe ich über diese Dinge nicht nachgedacht, bis ich darauf angesprochen wurde», meinte der japanische Alpha-Tauri-Fahrer Yuki Tsunoda.