Die Frage nach den Gefühlen bei der Rückkehr nach Saudi-Arabien ein Jahr nach einem Raketeneinschlag nahe der Rennstrecke spaltete die Runde. Genauer: Lewis Hamilton vom Rest.
Vor dem 38 Jahre alten Rekordweltmeister priesen Kollegen wie Aston-Martin-Fahrer Lance Stroll aus Kanada oder Sergio Perez aus Mexiko von Red Bull Veränderungen in Saudi-Arabien auch dank der Formel-1-Visite seit 2021.
Und sie betonten das Vertrauen in die Motorsport-Königsklasse und die Sicherheit in dem wegen seiner Menschenrechtslage auch schwer kritisierten Königreich. Bis Hamilton an die Reihe kam. «Nicht viel zu ergänzen», sagte der Brite, der sich seit Jahren vehement und öffentlich für Menschenrechte, gegen Unterdrückung und gegen Diskriminierung einsetzt, erstmal nur. Wenige weitere Worte reichten, um seinen Standpunkt auch ohne längere Ausführungen klarzumachen: «Ganz das Gegenteil zu dem, was sie sagten.»
Auch auf mehrfaches Nachfragen wollte Hamilton nicht weiter auf das Thema eingehen. Er habe es nicht weiter ausgeführt, betonte der Mercedes-Pilot stattdessen: «Es ist daher frei für Interpretationen.»
Ob seine Zurückhaltung mit der Präzisierung des Regelwerks bei politischen Meinungsäußerungen zu tun hat, blieb offen. Ende Dezember hatte der Weltverband seinen Verbotskurs verschärft, seitdem stellen im internationalen Sportreglement unter Punkt 12.2.1.n «politische, religiöse und persönliche Äußerungen oder Kommentare» einen Regelverstoß dar. Es sei denn, sie sind vorher genehmigt worden.
«Hoffentlich hat jeder ein sicheres Wochenende und hoffentlich kommt jeder sicher wieder nach Hause», sagte Hamilton stattdessen auch noch und meinte, wenn er hier nicht fahren würde, würde die Formel 1 auch ohne ihn weitermachen.