Die Feier auf dem Podium nahm Fernando Alonso in der Zwischenzeit als angemessenen Trost. Dass er seinen dritten Platz und das 100. Podium seiner Formel-1-Karriere im Nachhinein für ein paar Stunden wieder verloren hatte, verarbeitete der 41 Jahre alte Spanier erstaunlich entspannt.
«So weh tut es nicht», sagte er am Sonntagabend auf dem Dschidda Corniche Circuit. «Ich habe mit Pokal in der Hand und Champagner gefeiert. Jetzt habe ich drei Punkte weniger», meinte er. Weit nach Mitternacht am Roten Meer dann die Kehrtwende – der Spanier bekam Platz und Punkte zurück.
Zehnsekundenstrafe für Alonso
Bei der Siegerehrung war Alonso noch als Dritter beim Großen Preis von Saudi-Arabien bejubelt und von den Fans und seinem Team gefeiert worden. Dann aber bekam er eine Zehnsekundenstrafe für das nach Auffassung der Rennkommissare nicht regelkonforme Absitzen einer Fünfsekundenstrafe beim Reifenwechsel während des Rennens.
«Das ist eher eine Fia-Show gewesen, als es uns eine große Enttäuschung bringt», kommentierte Alonso das alles schon mit einem Lächeln im Gesicht und ergänzte: «Diese Strafe kam so spät, sie hätten Zeit gehabt, uns zu informieren. Wenn ich das gewusst hätte, hätte ich vielleicht den Abstand auf elf Sekunden erhöhen können.»
Dann wäre er hinter Sieger Sergio Perez und dessen Red-Bull-Teamkollegen Max Verstappen Dritter geblieben, so aber rückte George Russell im Mercedes von Rang vier eine Position nach vorn – vorübergehend.
Neubetrachtung der Ereignisse
Grund für die Entscheidung der Rennkommissare gegen Alonso war gewesen, dass nach deren Auffassung ein Mechaniker des Aston-Martin-Rennstalls mit dem Wagenheber vor Ablauf der fünf Sekunden am Wagen des Asturiers beim Boxenstopp während einer Safety-Car-Phase gewesen war.
Das Team spreche auch mit den Stewards, «da wir diese Strafe nicht verstanden haben», betonte Alonso. Die erste Strafe (fünf Sekunden) hatte er bekommen, weil sein Wagen – klar sichtbar – nicht den Regeln entsprechend in der markierten Startbox geparkt war.
Die Gespräche und das weitere Vorgehen im Kampf gegen die nachträgliche Strafe zahlten sich aus. Die Rennkommissare nahmen sie nach einer Neubetrachtung und neuen Erkenntnissen zurück. Demnach soll es eine Vereinbarung zwischen den Teams gar nicht geben, der zufolge schon die Berührung eines Wagenhebers bedeutet, dass am Auto gearbeitet und damit gegen Regeln verstoßen wird.