Michael Schumacher wird nach Einschätzung seines Kumpels Sebastian Vettel nicht nur für einzelne herausragende Formel-1-Momente in Erinnerung bleiben.
«Im Sport geht es immer weiter, es geht sogar sehr schnell weiter. Das ist auch gut so, weil die Zeit vorwärts und nicht rückwärts läuft, die Zeit soll nicht stehen bleiben. Jemand wie Michael wird immer ein Begriff bleiben, weil seine Erfolge, seine Statistiken für immer schwarz auf weiß ablesbar sein werden. Aber es bleiben auch die Besonderheiten von Charakteren», sagte Vettel der Deutschen Presse-Agentur vor dem zehnten Jahrestag von Schumachers schwerem Ski-Unfall am 29. Dezember. «Dass Michael diese besondere Bindung hatte mit Ferrari, dass er das Wunder der Weltmeisterschaften geschafft hat, dort ein Team zusammengestellt und zusammengehalten hat über solch lange Zeit.»
Diese eine Rundenzeit, diese eine Pole Position, dieser eine Sieg, «das ist es oftmals gar nicht. Es klingt vielleicht banal, aber es ist der Weg dorthin, der so besonders sein kann», erläuterte Vettel, der selber viermal Weltmeister wurde.
Schumacher für Vettel ein Idol
Schumacher, siebenmaliger Weltmeister, ist für ihn ein Idol. Nach dem Unglück Ende 2013 in Frankreich schickte ihm Vettel noch eine SMS, ob alles okay sei. Danach wurde die Tragweite des Unfalls deutlich. Schumacher lebt von der Öffentlichkeit abgeschirmt. Zu seinem Zustand macht die Familie keine Angaben.
Vettels Blick auf Schumacher ist ein anderer als jener der heutigen oder kommenden Generation. Stars würden «einen Wandel» erfahren. «Auch wenn man sich das schwer vorstellen kann, aber ein Michael Schumacher oder ein Michael Jordan werden über die Zeit hinweg anders wahrgenommen», sagte Vettel, der Ende 2022 aus der Formel 1 zurückgetreten war. «Sie werden niemals aus den Geschichtsbüchern oder für die absoluten Cracks verschwinden, aber für viele Kinder von heute ist ein Michael Schumacher weniger ein Begriff als für mich damals. Er war ein Held meiner Generation. In Zukunft wird vielleicht ein Lionel Messi weniger ein Begriff sein als vielleicht ein Erling Haaland. Das ist aber auch gut so, weil jede Epoche ihre eigenen Geschichten schreibt, jede Epoche hat ihre eigenen Heldinnen und Helden.»