Wer soll diesen Max Verstappen aufhalten? Drei Siege beim Formel-1-Dreierpack in Frankreich und Österreich, fünf Red-Bull-Erfolge nacheinander – das Team des Getränkeriesen ist so dominant wie zuletzt zu Sebastian Vettels Weltmeister-Zeiten.
Nun will WM-Spitzenreiter Verstappen auch bei Lewis Hamiltons Heimspiel in Silverstone den Dauer-Champion abhängen.
Der Titeljäger wird immer stärker
Nach seinem Doppelerfolg in Österreich war Verstappen selbst erstaunt. «Ich hatte nicht erwartet, dass es so dominant läuft. Ich war immer schneller als die anderen. Diese Rennen gibt es nicht so viele im Jahr, das ist natürlich super», schwärmte der Niederländer. Der 23-Jährige konnte sich dank seiner erdrückenden Dominanz am Sonntag sogar einen zusätzlichen Boxenstopp leisten. «Die Souveränität, mit der Max diese Siege einfährt, ist erfrischend», lobte Red-Bull-Berater Helmut Marko und frohlockte: «Es gibt keine Strecke, auf der wir uns fürchten müssen.»
Lewis Hamilton verliert den Anschluss
Schon vor dem Rennen hatte der Titelverteidiger einen Sieg gegen Verstappen zum Ding der Unmöglichkeit erklärt. So abgehängt aber wurde der Serien-Weltmeister schon lange nicht mehr. «Sie haben so eine unglaubliche Stärke», sagte der Brite nach seiner Fahrt auf Platz vier über Mercedes-Widersacher Red Bull. Mit beschädigtem Auto verlor der 36-Jährige weiter an Boden, 32 Punkte liegt er nun schon hinter Verstappen. Mercedes-Teamchef Toto Wolff aber wollte bei noch 14 ausstehenden Saisonläufen nicht von Aufgabe sprechen: «Wir haben einen Rückstand, wir haben das schlechtere Paket, aber die Meisterschaft ist noch lange nicht fertig.»
Die Rennrichter greifen durch
Umstrittene Zeitstrafen während des Rennens, massenweise Vorladungen für Fahrer nach der Zielflagge: Die Rennkommissare legten das Regelwerk ziemlich penibel aus. Hart traf es vor allem Lando Norris und Sergio Perez, die wegen ihrer kompromisslosen Verteidigungslinie mit Strafsekunden belegt wurden und so WM-Punkte einbüßten. «Komplett unverständlich», sei das Urteil gegen seinen Piloten Norris gewesen, befand McLaren-Teamchef Andreas Seidl. Auch viele andere im Fahrerlager sahen die Eingriffe der Regelhüter als unnötig an.
Sebastian Vettel kommt nicht vorwärts
Nach drei Grand Prix mit 30 gesammelten Punkten schien Vettel mit Aston Martin auf dem Weg nach vorn. Doch in Österreich blieb er zweimal ohne Zähler, hinzu kam der unverschuldete Crash mit Kimi Räikkönen in der Schlussrunde am Sonntag. «Wir waren einfach zu langsam», bekannte der Hesse nach einem Geburtstagswochenende, das er schnell hinter sich lassen will. «Wir werden jetzt arbeiten, um zu verstehen, was wir verbessern können», versicherte der 34-Jährige.