Darauf muss man beim Großen Preis der Niederlande achten
Die niederländischen Zuschauer auf der Tribüne reagieren begeistert auf die Pole Position ihres Landsmanns Max Verstappen in Zandvoort. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Hasan Bratic/dpa)

Da war auch König Willem-Alexander entzückt. Vor den Augen des niederländischen Monarchen und zehntausenden Fans in Orange eroberte Max Verstappen die Pole Position für sein Formel-1-Heimrennen in Zandvoort am heutigen Sonntag (15.00 Uhr/Sky).

«Ich hoffe, jetzt bringen wir es auch zu Ende», sagte der schwer begeisterte Red-Bull-Pilot nach der spannenden Qualifikation.

KRONPRINZ: Mit einem Sieg im 13. Saisonlauf würde Verstappen auch die WM-Führung zurückerobern, die er vor der Sommerpause in Budapest verloren hatte. Drei Punkte nur beträgt sein Rückstand auf seinen Titelrivalen Lewis Hamilton, der im Mercedes als Zweiter startet. Die Verstappen-Fans würden ihren Lokalhelden am liebsten zum Sieg brüllen. «Die Unterstützung der Fans ist großartig, das gefällt mir», sagte auch Hamilton, der sich einige Buhrufe gefallen lassen musste. Beim Rennen dürften die Emotionen erst recht überkochen.

HERAUSFORDERUNG: Der ungewöhnliche Kurs in den Nordsee-Dünen testet die Fahrkünste der Piloten. Spektakulär wirken die Steilkurven, Wind und herüberwehender Küstensand sorgen für wechselhafte Verhältnisse. Auf der engen und kurzen Strecke ist Überholen schwierig, die Kiesbetten können zur Falle werden. Jedes Training und die Qualifikation mussten wegen Zwischenfällen unterbrochen werden – es könnte also durchaus chaotisch zugehen.

ZERWÜRFNIS: Bei Haas brodelt es. Mick Schumacher musste sich nach einem Zweikampf mit Teamrivale Nikita Masepin heftige Vorwürfe vom Russen gefallen lassen. Schumacher habe sich zum wiederholten Male nicht an Absprachen gehalten, wetterte Masepin und forderte ein Durchgreifen der Teamspitze. Der Deutsche war sich keiner Schuld bewusst und sah sich im Recht, als er seinen Stallgefährten auf der Jagd nach einem besseren Startplatz passierte. Teamchef Günther Steiner ist nun wieder als Vermittler gefragt, damit es im Rennen nicht zum nächsten Wutanfall kommt.

VERTRETER: Fast zwei Jahre nach seinem bislang letzten Grand Prix ist Robert Kubica ganz plötzlich wieder am Start. Der Pole darf Kimi Räikkönen im Alfa Romeo vertreten, weil der Finne wegen einer Corona-Infektion aussetzen muss. Nach dem überraschenden Anruf sei für ihn aus einem «ziemlich langweiligen Wochenende» ein hektisches geworden, berichtete Kubica. In der Qualifikation reichte es zu Platz 18, ihm fehle noch das absolute Vertrauen ins Auto, sagte der 36-Jährige. Die Zielankunft dürfte für den Routinier das wichtigste Ziel sein.