Die spanische Presse feierte die Rückkehr des «Alonsonismus», ein britischer Ex-Weltmeister pries den 42 Jahre alten Fernando Alonso umgehend als Fahrer der Zukunft.
Mit seiner famosen Leistung und den beeindruckenden Schlussrunden im Duell mit Sergio Pérez im eigentlich so überlegenen Red Bull beim Großen Preis von São Paulo zementierte Alonso seinen Ruf als Ausnahmepilot der Formel 1.
«Nun, wenn irgendjemand einen großartigen aufstrebenden Fahrer verpflichten möchte, von dem ich denke, dass er eine große Zukunft hat, da gibt es diesen Kerl, der wie ein alter Meister heute gefahren ist», postete Ex-Champion Damon Hill bei X, vormals Twitter, und verlinkte Alonso.
Runde um Runde hielt Alonso in seinem Aston Martin Pérez hinter sich, der Mexikaner versuchte alles – und kam dann sogar auch noch vorbei. Anders als einst Michael Schumacher, der 2005 in Imola hinter Alonso hing, alles versuchte, aber nicht vorbeikam.
Erinnerungen an Duell mit Schumacher
Unweigerlich wurden am Erinnerungen an das Duell vor fast zwei Jahrzehnten wach. Es war das Jahr, in dem Alonso auch die Titelserie Schumachers im Ferrari beendete, 2006 gewann der gebürtige Asturier erneut im Renault die WM. In der Folgezeit aber blieben ihm weitere Weltmeister-Trophäen versagt. Gefühlt war Alonso immer zur falschen Zeit im falschen Team.
Und auch bei Aston Martin als Nachfolger von Sebastian Vettel stagnierte die Leistung nach einem grandiosen Start in die Saison. Platz vier hinter Pérez wäre schon gut gewesen in São Paulo, Alonso reichte das aber nicht. Er attackierte den Mexikaner und WM-Zweiten noch mal – und rettete mit der Winzigkeit von 53 Tausendstelsekunden Platz drei. Es war der 106. Podiumsplatz von Alonso. Die spanische Sportzeitung «As» führte alle am Montag einzeln auf und «Marca» schrieb: «Alonso holte seinen achten Pokal (in dieser Saison) mit einem Tanz wie in Imola 2005.»
Alonsos Jubelschrei auf dem Podium war ein weiterer Ausdruck, welcher Ehrgeiz ihn noch immer ungebremst antreibt. «Wir werden immer bis zur letzten Runde, bis zur letzten Kurve kämpfen», betonte Alonso, der die Hoffnungen auf den 33. Karrieresieg über zehn Jahre nach seinem bislang letzten Erfolg noch lange nicht aufgegeben hat.