Automobil-Weltverbandspräsident Mohammed ben Sulayem (l) kritisiert den Hass im Netz. (Urheber/Quelle/Verbreiter: David Davies/PA Wire/dpa)

Nach Anfeindungen in Sozialen Netzwerken gegen eine Formel-1-Rennkommissarin hat Automobil-Weltverbandspräsident Mohammed ben Sulayem den Hass im Netz angeprangert.

Dieser sei «zu einer Plage für unseren Sport geworden», schrieb der Fia-Boss in einem Beitrag im Internetportal «motorsport.com». «Das Ausmaß der anhaltenden Vergiftung hat einen dramatischen Zustand erreicht. Es ist an der Zeit, dass wir uns alle zusammenschließen – und handeln.»

Ben Sulayem verwies im konkreten Fall auf Todesdrohungen gegen die Spanierin Silvia Bellot. Die Rennkommissarin wurde online angefeindet, nachdem sie zusammen mit ihren Regelhüter-Kollegen den Alpine-Fahrer Fernando Alonso beim Großen Preis der USA Ende Oktober 30 Strafsekunden wegen Fahrens mit einem unsicheren Auto auferlegt hatte. Nach einem Protest von Alpine war die Strafversetzung allerdings zurückgenommen worden. Alonso hatte schon kurz nach dem Rennen in Austin die Hassreden gegen Bellot verurteilt.

Es sei «absolut inakzeptabel», dass Freiwillige, Offizielle und Angestellte diesem «extremen Missbrauch ausgesetzt sind », schrieb ben Sulayem. «Das hat in unserem Sport keinen Platz. Es hat verheerende Auswirkungen auf unsere psychische Gesundheit und die unserer Angehörigen.» Die Fia will in den kommenden Monaten mit einer Kampagne noch intensiver gegen Online-Hetze vorgehen.