Mick Schumacher weiß auch vor dem Formel-1-Rennen in São Paulo am Sonntag (19.00 Uhr/RTL und Sky) noch immer nicht, wie seine Zukunft aussieht. Sein Haas-Teamkollege Kevin Magnussen verblüfft mit der ersten Pole Position seiner Karriere.
Coup aus Dänemark
Diese Saison wird Kevin Magnussen nicht vergessen. Erst holte ihn Haas zurück, dann lieferte der Däne auch noch überraschend starke Rennen ab. Die Krönung: Magnussen wurde nun in der Qualifikation Erster und schnappte sich damit begünstigt durch eine Unterbrechung nach einem Unfall die erste Pole Position seiner Karriere – es war auch die erste für Haas. «Ich bin dieses Jahr nach einem Jahr Auszeit zurückgekommen, und es war einfach eine unglaubliche Reise», sagte Magnussen und fand seinen Coup «unfassbar». Teamchef Günther Steiner sagte voller Stolz: «Kevin hat die Runde abgeliefert, als wir sie brauchten. Das war echt stark.»
Suche nach Plan B
Mick Schumacher konnte mit dem letzten Platz in der Qualifikation nicht für sich werben. Er will aber auch in der kommenden Saison Stammpilot bei Haas sein. Allerdings spielt der US-Rennstall in der Fahrerfrage weiter auf Zeit. Was wäre also ein Plan B für den Sohn von Rekordweltmeister Michael Schumacher? «Auto, Motor und Sport» zufolge wäre der 23-Jährige ein Kandidat als Ersatzfahrer bei Mercedes, wenn sich Daniel Ricciardo gegen den Job bei den Silberpfeilen entscheidet. Der Australier muss McLaren zum Saisonende verlassen, gilt aber auch bei seinem früheren Team Red Bull als potenzieller Notnagel. Schumacher könnte bei Mercedes von einem mehrmaligen Weltmeisterrennstall lernen und als Ersatzfahrer für Kundenteams bereitstehen.
Crash von FTX
Die Kryptobranche wirbt längst auch mit und in der Königsklasse des Motorsports. Die Welt der Blockchain-Technologie ist aber in Schieflage. So meldete nun die Handelsplattform FTX Insolvenz an. Was hat das mit der Formel 1 zu tun? FTX war 2021 ein Sponsor von Mercedes geworden. Die Silberpfeile reagierten beim Grand Prix in São Paulo auf den Crash und setzten die Zusammenarbeit aus. So wurden auch die Logos entfernt. FTX steht laut der Wertpapieraufsicht der Bahamas, wo das internationale Geschäft des Konzerns ansässig ist, unter anderem unter dem Verdacht, Kundengelder veruntreut zu haben.
Lebe wohl, Furie
Mauro Forghieri war eine Legende bei Ferrari. Der Ingenieur entwarf ab den 60ern als Technischer Direktor der Scuderia Rennwagen, die ihresgleichen suchten. Das Ergebnis: 54 Grand-Prix-Siege und elf Formel-1-Weltmeistertitel. Forghieri starb am Montag mit 87 Jahren. Das Formel-1-Team gedenkt nun seiner. Der Mann, der wegen seines Temperaments auch als Furie bezeichnet wurde, wird mit einem Sticker auf den Wagen von Charles Leclerc und Carlos Sainz gewürdigt. «Ciao Furia» (Lebe wohl, Furie) steht darauf geschrieben.