Premiere in Saudi-Arabien. Die Formel 1 fährt erstmals im konservativen Königreich. Das Thema Menschenrechte spielt eine wichtige Rolle. Sebastian Vettel organisiert sogar ein eigenes kleines Fahr-Projekt für Frauen.
Die positive Seite
Saudi-Arabien wird für die Menschrechtslage im konservativen Königreich kritisiert. Sebastian Vettel will vor diesem Hintergrund einen positiven Ansatz verfolgen. «Ich glaube, dass wir nicht wirklich etwas erreichen, wenn wir nur das Negative hervorheben», meinte der Aston-Martin-Fahrer. «Ich halte es für viel inspirierender, die positiven Aspekte hervorzuheben und denjenigen zuzuhören, deren Leben sich dadurch verbessert hat.» Deshalb organisierte der viermalige Weltmeister Vettel im Vorfeld auch ein kleines Karting-Projekt für Frauen und Mädchen. Frauen dürfen in Saudi-Arabien erst seit Sommer 2018 selber Auto fahren.
Abschied von Frank Williams
Frank Williams war ein legendärer Formel-1-Teamchef und Mitbesitzer des gleichnamigen britischen Traditionsrennstalls. Er starb am Sonntag im Alter von 79 Jahren. Williams schob viele Karrieren an, als er noch der Boss bei dem Team war. «Ohne Frank würde ich nicht hier sitzen», sagte Mercedes-Pilot Valtteri Bottas, der 2013 im Williams sein Formel-1-Debüt gab. «Es war ein sehr trauriger Tag für den Motorsport, für die Formel 1», meinte Sebastian Vettels Aston-Martin-Teamkollege Lance Stroll, der 2017 für Williams seine Königsklassen-Premiere feierte. «Er war eine Legende.»
Gerade noch rechtzeitig
Der Dschidda Corniche Circuit ist offiziell freigegeben. Fia-Renndirektor Michael Masi inspizierte am Donnerstagmorgen die Qualität der Strecke und die Anlagen rund um den Kurs. Anschließend verlieh er den nötigen Gütesiegel. «Es war für alle Beteiligten eine beeindruckende Reise», meinte Masi über die rund neun Monate Bauzeit. «Die Rennstrecke selbst ist nun auf hohem Niveau fertiggestellt.» Mit 6,174 Kilometern ist Dschidda hinter Spa-Francorchamps der zweitlängste Kurs des Rennkalenders. Die Durchschnittsgeschwindigkeit liegt bei rund 252 km/h, nur Monza mit 264 km/h wäre noch schneller.
Wie in alten Zeiten
Sebastian Vettel, Fernando Alonso und Kimi Räikkönen konkurrieren miteinander. Das in die Jahre gekommene Trio könnte am Ende der Saison eine Auszeichnung erhalten: Es geht um den Preis für die meisten Überholmanöver. Aktuell führt Alonso (116) vor Vettel und Räikkönen (beide 115). «Wir müssen den Preis kennen, dann können wir ihn unter uns 50/50 aufteilen», scherzte Alonso. Vettel entgegnete augenzwinkernd, dass man auch flunkern könne. Und Räikkönen meinte über den Wettstreit wie in alten Zeiten amüsiert: «Zählt es, wenn ich jemanden überholen lasse und ihn zurück überhole?»