An der wilden Algarve-Küste macht sich die Formel 1 bereit für die dritte Aufführung in dieser Saison.
In Portimão wartet eine Strecke mit Achterbahn-Charakter auf die Königsklasse. Doch auch abseits der Piste gibt es wieder reichlich Gesprächsstoff.
ZUKUNFT: Der Einjahresvertrag, den Lewis Hamilton im Winter bei Mercedes unterschrieben hatte, gab Raum für Spekulationen. Hört der Superstar etwa nach dieser Saison auf? Wohl eher nicht, wie er jetzt in Portimão verriet. «Ich plane, nächstes Jahr hier zu sein», sagte der 36-Jährige. Das Duell mit Max Verstappen, die Projekte für die Verbesserung der Formel 1 und der Kampf gegen Rassismus und für mehr Diversität – all das will Hamilton nicht missen. Wenn er weiterfahre, sei die Chance für einen Wandel größer, meinte der Mercedes-Pilot. Doch Vorsicht: «Ich bin ziemlich spontan, also kann sich das auch schnell ändern», warnte Hamilton.
DRUCKABBAU: Bloß keine verfrühten Hoffnungen, mahnte Max Verstappen nach dem vielversprechenden Saisonauftakt für Red Bull. «Träumen bringt dich nirgendwo hin», sagte der 23-Jährige. Immerzu über den Titel reden und damit den Druck auf sein Team erhöhen, das will der Niederländer vermeiden. Auch wenn er nur einen Punkt Rückstand auf WM-Spitzenreiter Hamilton hat und sein Auto vielleicht das derzeit stärkste im Feld ist, meint Verstappen und schiebt das WM-Gerede beiseite. «Ich bleibe lieber still. Ich muss keinen Hype veranstalten», sagte er.
PANNENSERIE: Nach Ruhe sehnt sich auch Sebastian Vettel. Er hoffe diesmal auf ein «eher langweiliges Wochenende», sagte der Neuzugang von Aston Martin. Zuletzt plagten den Hessen Pannen, Pech und Patzer. Noch aber sei er «gelassen», beteuerte Vettel. «Es wird besser, auch wenn man den Fortschritt nicht sieht. Ich fühle das. Hoffentlich können wir das beweisen», sagte der 33-Jährige.
TEST: Das neue Sprintrennen, das in Silverstone im Juli erstmals an einem Samstag getestet werden soll, stößt bei den Fahrern auf eher lauwarme Zustimmung. «Ich hoffe, dass es nicht das Rennen am Sonntag entwertet», sagte Ferrari-Fahrer Charles Leclerc. «Für die Teams wird das ganz schön hart. Wichtig wird sein, dass man sauber bis zum Ende durchkommt», befand Haas-Neuling Mick Schumacher. Einig sind sich alle, dass Neuerungen den Sport weiterbringen. Doch ob das Sprintformat, bei dem in einem Rennen über 100 Kilometer die Startaufstellung für den Grand Prix am Sonntag ermittelt wird, wirklich Zukunft hat, steht noch in den Sternen.