Mick Schumacher kann ernsthaft hoffen, für Kumpel Sebastian Vettel bleibt nur das Prinzip Hoffnung. Nur 24 Runden bleiben dem viermaligen Formel-1-Weltmeister, um sich vom Ende des Feldes im Sprint nach vorn zu arbeiten.
In Reichweite des von Rang acht startenden Schumacher dürfte er unter normalen Umständen im Aston Martin ab 16.30 Uhr (Sky) nicht kommen. Im schlimmsten Fall droht vielmehr die Überrundung auf der kurzen und schnellen Strecke durch Pole-Mann Max Verstappen von Red Bull. Neben dem Ausgang der Qualifikation mit dem Doppel-Crash des Mercedes-Duos Lewis Hamilton/George Russell sorgen aber auch andere Themen am Rande des Großen Preises von Österreich auf dem Red-Bull-Ring für Gesprächsstoff.
Der fluchende Yuki Tsunoda
Er kann sich arg aufregen im Rennwagen. So sehr, dass es nicht nur nach Meinung der Vorgesetzten des 22 Jahre alten Japaners dessen Leistung beeinflusst. «Es schränkt mich schon ein, dass mein Kopf im Auto überhitzt», sagt Tsunoda selbst. Seit vier Rennen hat ihm Alpha Tauri nun einen Psychologen zur Seite gestellt. Ob das schon geholfen hat, kann Tsunoda noch nicht so richtig einordnen. Wenn ja, hätte er wohl den Crash am vergangenen Wochenende in Silverstone mit seinem Teamkollegen Pierre Gasly nicht gehabt. Hoffnung auf Besserung hat Tsunoda aber.
Die schwere Zeit des WM-Herausforderers
Charles Leclerc leidet seit Wochen. Die Anhäufung von Rückschlägen in den vergangenen fünf Rennen sei schon schwer zu verkraften, sagt der monegassische Ferrari-Pilot. Dem glänzenden Saisonstart mit zwei Siegen und einem zweiten Platz in den ersten drei Rennen folgten vor allem zuletzt nur noch Enttäuschungen. Zweimal nicht im Ziel, keinmal in den vergangenen fünf Grand Prix auf dem Podest.
In der WM-Wertung ist Leclerc nur noch Dritter, der Rückstand auf den führenden Titelverteidiger Max Verstappen von Red Bull beträgt 41 Punkte. Von Dissonanzen will aber keiner etwas wissen bei der Scuderia, nachdem zu Leclercs Ungunsten Teamkollege Carlos Sainz in Silverstone seinen ersten Grand-Prix-Sieg gefeiert hatte. «Es ist alles unter Kontrolle», befand der Spanier. Mal sehen, Leclerc startet von Platz zwei in den Sprint hinter Verstappen und vor Sainz.
Die Party in der Steiermark
300.000 Fans werden insgesamt erwartet. «Ring frei in der Steiermark», schrieb die «Kronen-Zeitung» oder auch vom «größten Spektakel aller Zeiten». Ein Zelt für zwei Personen soll für vier Tage satte 1200 Euro kosten. Wo keine Camper stehen, wird geparkt, jede freie Fläche um den Kurs wird genutzt. Und die Fans von Verstappen, traditionell in orange, verwandeln den Red-Bull-Ring in ein «einziges Tollhaus», schrieb die «Kleine Zeitung».