Zum 13. von 22 Saisonläufen geht es für die Formel 1 ins heiße Budapest. Auf dem Hungaroring etwas außerhalb der ungarischen Hauptstadt will Weltmeister Max Verstappen am Sonntag (15.00 Uhr/Sky) seine WM-Führung weiter ausbauen und sich dann in einen kurzen Urlaub verabschieden.
Während Ferrari mit Charles Leclerc auf den Anschluss hofft, könnte auch Budapest-Spezialist Lewis Hamilton in den Kampf um den Sieg eingreifen.
Kann Verstappen auf dem Weg zum Titel gestoppt werden?
63 Punkte Vorsprung in der WM-Gesamtwertung vor Charles Leclerc im Ferrari klingen zwar viel, können bei noch zehn ausstehenden Rennen aber auch ganz schnell wieder weg sein. Immerhin lag auch Leclerc früh im Jahr schon mit mehr als 40 Zählern vor Verstappen und war vermeintlich auf dem besten Weg zum Champion. «Wir haben noch viel Arbeit vor uns», sagte Verstappen deswegen. Vor allem auf nur eine Runde gerechnet ist Ferrari weiter klar im Vorteil und schafft so im Qualifying meist die besseren Ergebnisse. Bislang konnte der 24 Jahre alte Verstappen in der Hitze Budapests noch nie gewinnen.
Wie verarbeitet Leclerc seinen Ausfall in Frankreich?
Der Ferrari-Star ging hart mit sich selbst ins Gericht. Seinen Fahrfehler am vergangenen Sonntag nannte der 24-Jährige aus Monaco «inakzeptabel», er müsse diese Patzer abstellen. Auch von außen gab es viel Kritik am WM-Herausforderer. In Führung liegend auszufallen, sei besonders bitter, sagte er selbst. Trotzdem gibt sich die Scuderia vor dem letzten Rennen vor einer gut dreiwöchigen Sommerpause kämpferisch. Teamchef Mattia Binotto hat einen Doppelerfolg von Leclerc und Teamkollege Carlos Sainz als Ziel ausgerufen: «Wir sind von unserem Paket weiterhin voll überzeugt.»
Ist für Hamilton der erste Sieg des Jahres drin?
«Ich liebe Budapest, die Stadt, die Atmosphäre», sagte der Brite vor der Reise nach Ungarn. Mit acht Siegen und acht Pole Positionen ist der 37-Jährige auf dem Hungaroring so erfolgreich wie niemand sonst. Drei dritte und ein zweiter Platz zuletzt lassen einen Aufwärtstrend erkennen. Ungarn ist Mercedes-Land – und trotzdem dürfte ein Sieg nur möglich sein, wenn Red Bull oder Ferrari patzen. Der Silberpfeil ist für einen Sieg aus eigener Kraft wohl noch immer nicht stark genug. Rekordweltmeister Hamilton wartet schon seit 13 Rennen auf den 104. Triumph seiner Laufbahn. Bislang konnte er in jedem Jahr seiner Karriere seit 2007 mindestens einen Grand Prix gewinnen – außer 2022.
Was können die deutschen Fahrer erwarten?
Nach seinem enttäuschenden 15. Platz und einem insgesamt schwachen Wochenende in Frankreich nimmt Mick Schumacher wieder WM-Punkte ins Visier. «Ich erwarte, dass wir hier sehr stark sind», sagte der 23 Jahre alte Haas-Pilot. Ex-Weltmeister Sebastian Vettel hat gemischte Erinnerungen an Budapest. Im Vorjahr schaffte es der Hesse eigentlich auf Rang zwei hinter Sensationssieger Esteban Ocon im Alpine, wurde nach einem verrückten Grand Prix aber disqualifiziert, weil im Ziel zu wenig Benzin im Tank war. Nach Platz elf beim vergangenen Rennen in Le Castellet will auch der 35-Jährige im Aston Martin punkten.