Das US-Rennen hat mal wieder geliefert. Tolle Manöver, volle Ränge, die Formel 1 kann in der Hinsicht hochzufrieden weiterziehen zum nächsten Stimmungs-Rennen am kommenden Wochenende in Mexiko-Stadt. Die Titel sind nun alle vergeben. Gekämpft wird trotzdem weiter.
Red Bull und Verstappen sind gefühlt unschlagbar: Gewinnen, wenn alles glatt läuft, kann jeder, könnte man meinen. Dass Verstappen auch in schwierigen Situationen die Nerven behält und mit Reife und Können die Konkurrenz düpiert, zeigte er nun auch wieder in Austin. Zweiter beim Start, Erster nach wenigen Metern und dann lange in Führung. Zurückgefallen nach einem verpatzten Boxenstopp als ein Schlagschrauber nicht so wollte, wie er sollte. Verstappen setzte zur Aufholjagd an, kämpfte mit dem Wind gefühlt mehr als mit Rivalen wie Austin-Rekordsieger Lewis Hamilton, der zwischenzeitig sieben Sekunden vor Verstappen lag.
Das Ziel nun von Red Bull: Verstappen zu den Saisonsiegen 14 plus x in den noch drei ausstehenden Rennen zu führen, damit er in der Kategorie Michael Schumacher (2004) und Sebastian Vettel (2013 – alle jeweils 13 Siege in einem Jahr) auch noch überholt.
Keine Zweifel am verdienten Triumph: Auch Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff fand am Ende eines hochemotionalen Wochenendes mit verbalen Giftattacken Worte der Anerkennung für den Erfolg von Red Bull. Nach acht Titeln in Serie in der Konstrukteurs-Weltmeisterschaft konnte Mercedes in den Titelkampf dieses Jahr vor Austin schon nicht mehr eingreifen. «Absolut verdient. Sie waren wirklich überall vorn in diesem Jahr», lobte Wolff Red Bull und Verstappen.
Kurz vorm Ruhestand noch mal auf Touren: Es war eines der Überholmanöver des Rennens. Kurz vor Schluss passierte Sebastian Vettel Kevin Magnussen im Haas. Platz acht für den 35 Jahre alten Aston-Martin-Piloten im viertletzten Formel-1-Rennen seiner Karriere. Und die Kür zum Fahrer des Tages. 18,4 Prozent der Fans votierten für Vettel, 18 Prozent für Hamilton. Der Racer sei «total» noch mal bei ihm durchgekommen, sagte Vettel, auch wenn es natürlich ein bisschen um die goldene Ananas gegangen sei. «Voller Adrenalin» sei er gewesen.
Mick Schumacher ohne Glück: Nur 15. Zu wenig, wenn es nach den klaren Forderungen der Teambosse von Haas geht. Dabei sah es lange Zeit richtig gut aus für den 23-Jährigen. Sein Auto sei aber kaputt gewesen, sagte er, an der Außenseite habe etwas rausgestanden. «Unser Rennen war quasi gegessen danach», betonte Mick Schumacher und glaubte, dass es durch die Teile auf der Strecke nach dem heftigen Auffahrunfall von Fernando Alonso im Alpine auf den Aston Martin von Lance Stroll passiert sei. Die Zuversicht im Kampf um einen Vertrag fürs kommende Jahr gibt er nicht auf:«Ich glaube, das Team, weiß was ich kann.»