Der Mexikaner Sergio Perez gewinnt den chaotischen Großen Preis von Aserbaidschan. In der Formel-1-Gesamtwertung führt Max Verstappen auch weiter vor Lewis Hamilton. Die beiden Rivalen holen jedoch in Baku aus unterschiedlichen Gründen keine Punkte.
Eine Topleistung reicht für Verstappen nicht zum Sieg
Ein paar Kilometer haben Max Verstappen zum eigentlich ungefährdeten Sieg gefehlt, dann platzte ihm bei mehr als 300 km/h sein linker Hinterreifen. Statt einer größeren WM-Führung vor Hamilton und dem dritten Sieg in diesem Jahr gab es beim Niederländer nur Frust. «Es ist schwierig, dazu etwas zu sagen. Das ganze Rennen war super, das Auto unglaublich schnell – das wäre normalerweise ein einfacher Sieg gewesen», sagte der Red-Bull-Fahrer am ORF-Mikrofon. Zuvor hatte der 23-Jährige in allen Rennen auf dem Podium gestanden, nun konnte er bei der Siegerehrung nur zuschauen. Die genaue Ursache für das Reifen-Desaster soll schnell geklärt werden.
Hamilton will im entscheidenden Moment zu viel
Für Mercedes war es ein Wochenende zum Vergessen – und trotzdem hatte Lewis Hamilton eine Siegchance. Beim Neustart drei Runden vor Schluss schoss der Weltmeister nach vorn, verbremste sich dann jedoch und fiel bis ans Ende des Feldes zurück. Er hätte in der Gesamtwertung wieder in Führung gehen können, leistete sich dann aber einen folgenschweren Fehler und wurde doch nur 15. «Sorry an die Männer und Frauen in unserem Team. Wir kommen beim nächsten Rennen stärker zurück», schrieb der Brite bei Instagram. Völlig chancenlos war Valtteri Bottas, der abgeschlagen Zwölfter wurde und punktlos blieb.
Vettel nutzt seine seltene Chance
Ein bisschen überrascht war Sebastian Vettel selbst, dass er sich erstmals im Aston Martin einen Podestplatz erkämpfte. Der zweite Platz hinter Perez war jedenfalls eine Erlösung für den 33-Jährigen. «Die Erwartungen waren gerade am Anfang sehr hoch, deswegen ist so ein gutes Resultat jetzt sehr gut», sagte der viermalige Weltmeister aus Heppenheim: «Ich fühle mich jetzt wohl im Auto.» Sein Ziel für die kommenden Wochen sei es nun, «dass wir regelmäßiger in die Punkte fahren können». Zuletzt schaffte er das schon zweimal in Folge.
Schumacher kämpft bis zum letzten Meter
Die Einstellung von Neuling Mick Schumacher stimmt. Bis zur Zielflagge kämpfte der 22-Jährige am Kaspischen Meer um jede Position. Fast genau auf der Ziellinie überholte er am Ende noch seinen Stallrivalen Nikita Masepin und belegte direkt vor dem Russen immerhin Platz 13. Weil mehrere Autos ausfielen, waren die Punkte – dazu reicht ein Platz unter den Top Ten – dieses Mal nicht so weit entfernt wie in den Wochen zuvor. «Man sieht ein bisschen Licht am Ende des Tunnels», bilanzierte der Sohn von Formel-1-Rekordweltmeister Michael Schumacher.