Die letzte Pole des Jahres: Leichter Vorteil für Hamilton
Lewis Hamilton fährt im Mercedes-Boliden über die Rennstrecke in Abu Dhabi. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Hasan Bratic/dpa)

Vorspiel im Akt 22 des Formel-1-Dramas 2021. Kampf um die Pole Position beim Finale, das es so schon ganz lange nicht mehr gegeben hat.

Punktgleich liegen Max Verstappen, der 24 Jahre alte Herausforderer, und Lewis Hamilton, der 36 Jahre alte Titelverteidiger, weit vor dem Rest des Feldes, das ebenso gebannt das bitterböse Duell der Generationen und Rennstall-Regime verfolgt wie Fans weltweit. Im Kampf um die besten Startplätze für den Großen Preis von Abu Dhabi könnte an diesem Samstag (14.00 Uhr/Sky) eine Vorentscheidung fallen.

Die Eindrücke vom Training am Freitag: Als es zur gleichen Zeit, zu der die K.o.-Ausscheidung um 17.00 Uhr Ortszeit beginnt, losging, war Hamilton klar der Schnellste. Doch nach der Vollgas-Runde bremste der Brite: «Es geht eng zwischen uns allen zu und die relative Pace ist noch eine kleine Unbekannte.»

Pole ist der Idealfall

Verstappen war über eine halbe Sekunde hinter Hamilton. So eklatant dürfte der Leistungsunterschied aber nicht sein. Und, so wie die Analysten der Motorsport-Königsklasse nach den beiden einstündigen Einheiten ausrechneten: Auf den sogenannten Longruns, also vielen Runden und vor allem mit viel Benzin an Bord, war der Mercedes langsamer als der Red Bull. «Das ist wichtig», sagte Verstappen.

Worauf es für Red Bull und Mercedes am Samstag ankommt. Für Verstappen und für Hamilton gilt natürlich jeweils: Die Pole ist der Idealfall. Neunmal schaffte es Verstappen in diesem Jahr schon. Nur fünfmal startete Hamilton von Position eins. Diesmal sind die Blicke aber mehr denn je darauf gerichtet, wie groß der Abstand zwischen beiden ist. Je näher sie sich sind, umso höher ist die Crashgefahr. Scheiden beide im Rennen aus, ist Verstappen der neue Weltmeister. 369,5 Punkte haben sie jeweils vor dem 22. und letzten Saisonrennen. 9:8 Siege würden den Ausschlag für Verstappen geben.

Also kommt es auch darauf an, ob Mercedes im Idealfall für den Branchenführer auch noch Valtteri Bottas als Bodyguard in Position bringen kann. «Alles in allem fühle ich mich im Cockpit wohl, aber keine der Runden heute war fantastisch», sagte der Finne nach seinem letzten Freitagsarbeitstag für Mercedes. Bottas fährt 2022 für Alfa Romeo. Verstappens Teamkollege Sergio Perez kann eher weniger ausrichten im WM-Kampf. Alles hängt letztlich aber vor allem von Verstappen und Hamilton selbst ab und davon, wie sie das Vorspiel für den Showdown meistern.