Laut der englischen Zeitung «The Independent» sollte die Angelegenheit um Red Bulls Teamchef Christian Horner «allen in der Formel 1 als Erinnerung» dienen.
Die Königsklasse des Motorsports habe in den vergangenen fünf Jahren auch durch den Boom durch die Netflix-Serive «Drive to survive» so viel unternommen, um die Belegschaft diverser zu gestalten und sich vom vorhergehenden Image eines «milliardenschweren Jungsclubs» zu lösen. Der Schlamm bleibe aber hängen, habe Ex-Pilot Martin Brundle dem Sender Sky Sports gesagt, hieß es beim «Independent».
Horner war von einer Mitarbeiterin unangemessenes Verhalten vorgeworfen worden. Nachdem eine unabhängige Untersuchung am 5. Februar durch den Mutterkonzern Red Bull bestätigt worden war, teilte das Unternehmen das Ergebnis mit: «Red Bull kann bestätigen, dass die Beschwerde abgewiesen wurde. Die beschwerende Partei hat das Recht Berufung einzulegen. Red Bull ist überzeugt, dass die Untersuchung fair, gründlich und unbefangen war.»
«Horner hat den Kampf seines Lebens gewonnen»
Horners Verbleib als Teamchef war damit gesichert. «Christian Horner hat den Kampf seines Lebens gewonnen», schrieb die englische «Daily Mail». Der mittlerweile 50 Jahre alte Brite führt das Team seit dessen Einstieg. Auf Horners Konto als Teamchef gehen sieben Fahrer- und sechs Konstrukteurstitel.
Heute wird Horner, wie sonst auch an den Grand-Prix-Wochenenden, am Kommandostand stehen. Er wird in der Wüste von Sakhir schauen, wie Dreifach-Champion Max Verstappen aus den Niederlanden und der Mexikaner Sergio Pérez mit dem neuen Wagen für die beginnende Saison beim ersten Freien Training zurechtkommen. Das erste von 24 Rennen in diesem Jahr steigt am Samstag (16.00 Uhr MEZ/Sky und RTL) mit dem Großen Preis von Bahrain.
Ob nun Ruhe beim hoch überlegenen Team in der Formel 1 der vergangenen beiden Jahre einkehrt, bleibt abzuwarten. Sky-Experte Ralf Schumacher hat Zweifel. «Es ist einiges kaputtgegangen. Das muss man erst einmal reparieren», sagte der 48-Jährige nach Bekanntwerden des Ermittlungsergebnisses. «Das Problem hier ist, dass man fast den Eindruck hatte, dass intern einige Leute Interesse daran hatten, Horner loszuwerden.»