Auf den Straßen von Baku ist Ferrari-Pilot Charles Leclerc wieder der Gejagte.
Der Monegasse sicherte sich im Formel-1-Training vor dem Großen Preis von Aserbaidschan klar die schnellste Runde des Tages und ist erneut Favorit auf die Pole Position. Schon vor zwei Wochen bei seinem Heimspiel in Monaco hatte der 24-Jährige die Konkurrenz bei der Zeitenjagd auf einem Stadtkurs hinter sich gelassen. Im Rennen aber patzte sein Ferrari-Team dann, stattdessen triumphierte Sergio Pérez im Red Bull.
Der Mexikaner fuhr im ersten Training zunächst die Bestzeit und wurde dann am späten Nachmittag Zweiter hinter Leclerc. Der 32-Jährige war damit erneut schneller als Weltmeister Max Verstappen im zweiten Red Bull, den er zuletzt schon in Monte Carlo hinter sich gelassen hatte. In der Gesamtwertung liegt Pérez vor dem achten Saisonlauf als Dritter nur sechs Punkte hinter Leclerc und 15 hinter dem führenden Verstappen. «Checo ist genauso in dieser WM wie Max es ist», sagte Red-Bull-Teamchef Christian Horner.
Konkurrenzkampf bei Red Bull
In der Vorwoche hatte der Rennstall den am Saisonende auslaufenden Vertrag mit Pérez bis Ende 2024 verlängert. Der Routinier habe sich in diesem Jahr noch einmal verbessert und die Lücke zum Teamkollegen Verstappen «deutlich verringert», sagte Horner. So muss sich Champion Verstappen in Baku wohl nicht nur auf die Jagd nach Leclerc machen, sondern auch seinen Stallrivalen erneut auf der Rechnung haben.
Einen frustrierenden Start ins Wochenende erlebte Mick Schumacher. Im ersten Training rollte der Haas-Pilot schon nach wenigen Runden mit seinem defekten Auto aus. Grund für die Panne war ein Kühlleck am Rennwagen. Schumacher musste deswegen auf den Rest der Übungseinheit verzichten und konnte erst im zweiten Training wieder mitfahren.
Nach seinen Unfällen in Saudi-Arabien, Miami und Monaco steht der 23-Jährige unter wachsendem Druck. Neben Nicholas Latifi von Williams ist Schumacher der einzige Fahrer, der in dieser Saison noch punktlos ist. «Ich habe schon früher solche Situationen gehabt, in denen es am Jahresanfang schwierig war, ich am Ende doch die Meisterschaft gewonnen habe», sagte der Sohn von Rekordweltmeister Michael Schumacher bei Sky. Er wolle den Druck in Motivation umwandeln.
In der Tageswertung kam Schumacher nicht über den vorletzten Platz hinaus. Landsmann Sebastian Vettel belegte im Aston Martin Rang elf.