Das neue Sprint-Format könnte die Formel-1-Fahrer zu riskanteren Manövern auf der Strecke verleiten.
«Ich würde das erwarten», sagte der britische McLaren-Pilot Lando Norris vor der Premiere an diesem Samstag beim Großen Preis von Aserbaidschan in Baku, schränkte jedoch auch ein: «Es geht aber immer noch darum, nichts Dummes zu machen.» Dem stimmte der WM-Zweite Sergio Perez von Red Bull zu: «Niemand möchte absichtlich Schaden verursachen, weil das Konsequenzen haben kann.»
Erstmals kommt es am Samstag zu einem Sprintrennen mit eigener Qualifikation, dadurch wird der Lauf über 100 Kilometer vom Hauptrennen am Sonntag entkoppelt und steht für sich. Zuvor war im Sprint die Startaufstellung für den Grand Prix einen Tag später bestimmt worden. «Ich finde, so ist es ein besseres Format. Der Druck ist definitiv höher, aber mir gefällt das einfach besser», sagte der 23 Jahre alte Brite Norris.
Insgesamt gibt es in diesem Jahr bei 23 WM-Läufen sechs Sprints. Viel mehr sollten es auch nicht werden. «Ich möchte keinen Sprint jedes Wochenende», sagte Norris deutlich und verwies auf die Tradition der Formel 1: «Wir müssen auch das machen, was wir jahrelang gemacht haben. Gelegentlich ist es aber ganz spannend.»
Am Freitag (15.00 Uhr) findet bereits das Qualifying für den Großen Preis am Kaspischen Meer statt. Zum ersten Mal gibt es in Aserbaidschan damit gleich zwei Qualifikationen und zwei Rennen bei nur einem WM-Lauf. Heikel ist das besonders, weil erstmals auf einem engen Stadtkurs gesprintet wird, auf dem es ein höheres Unfall-Potenzial gibt. Bei schweren Crashs besteht aufgrund des engen Zeitplans die Gefahr, dass die Autos nicht mehr rechtzeitig repariert werden können, um erneut zu fahren.