Ralf Schumacher rechnet durch den angekündigten Weggang von Stardesigner Adrian Newey mit weiteren Einschnitten und personellen Konsequenzen beim Formel-1-Weltmeisterteam.
«Ich glaube, dass das für Red Bull der Beginn einer neuen Zeitrechnung sein wird und dass er nicht der Letzte ist, der geht», sagte der ehemalige Rennfahrer und jetzige TV-Experte der Deutschen Presse-Agentur.
Newey wird das Team spätestens in den ersten Monaten des nächsten Jahres verlassen. Bis dahin wird Newey auch schon nicht mehr als Designer für das Formel-1-Team arbeiten. Die Trennung wurde noch vor dem Großen Preis von Miami an diesem Sonntag bekannt gegeben.
Der 65-Jährige ist seit 2006 bei Red Bull und für die Erfolge des Teams mit den vier WM-Titeln von Sebastian Vettel von 2010 bis einschließlich 2013 sowie den Triumphen und der anhaltenden Dominanz von Dreifach-Champion Max Verstappen maßgeblich mitverantwortlich.
Droht ein Abrutschen in die Mittelmäßigkeit?
Eine pikante Affäre um Teamchef Christian Horner sowie interne Machtkämpfe nach dem Tod von Firmengründer Dietrich Mateschitz im Oktober 2022 sollen Newey aber dazu bewogen haben, das Team und Red Bull vorzeitig zu verlassen.
Horner unterschätze, wie wichtig die verschiedenen Personen in dem ganzen Konstrukt seien, betonte Ralf Schumacher. «Ich könnte mir vorstellen, dass von denen einige zusammen mit Adrian Newey gehen. Wenn das so käme, glaube ich, dass das Team spätestens mit den neuen Regeln zur Saison 2026 in die Mittelmäßigkeit abrutschen könnte», meinte der 48-Jährige.
Unklar ist, was Newey danach machen wird. Er genießt im Fahrerlager den Ruf des Superhirns. Spekuliert wird neben einem Angebot von Aston Martin vor allem über ein Engagement bei Ferrari. Dann käme es zu einer von ihm auch ersehnten Zusammenarbeit mit Rekordweltmeister Lewis Hamilton, der nach dieser Saison von Mercedes zur Scuderia wechselt. Offen ist aber genauso, ob nun Verstappen seinen noch mehrere Jahre gültigen Vertrag einhalten wird. Am Niederländer hat Mercedes massives Interesse als Nachfolger für Hamilton.