Vor der Sommerpause herrscht Reizklima in Formel 1. Der Crash von WM-Spitzenreiter Max Verstappen im Red Bull nach einer Berührung durch den Mercedes von Rekordweltmeister Lewis Hamilton zuletzt in Silverstone ist alles andere als Vergangenheit.
1,5 Millionen Euro kostete Red Bull der Unfall nach eigenen Angaben. Der Siegerjubel von Großbritannien-Gewinner Hamilton und dem Silberpfeil-Team, während Verstappen im Krankenhaus näher untersucht worden war, reizte die Roten Bullen bis aufs Blut.
Red Bull hofft auf härtere Bestrafung Hamiltons
Die Folge: Am 29. Juli geht es vor die Rennkommissare. Nach einem entsprechenden Antrag des österreichischen Teams werden Christian Horner als Boss des Red-Bull-Rennstalls und Toto Wolff als Teamchef von Mercedes sowie jeweils maximal noch zwei weitere Mitarbeiter in einer Videokonferenz mit den Stewards den Crash noch einmal analysieren. Klar ist dabei: Red Bull hofft auf eine härtere als die Zehn-Sekunden-Strafe für Hamilton. Und die Luft wird nicht nur heiß im Glutofen Budapest, sondern ziemlich dick.
Verstappen sei wie sie «fest entschlossen, diesen Unfall als zusätzliche Motivation für den Rest der Saison zu nutzen», kündigte Horner an. Verstappen werde seine Antworten auf der Strecke geben. «Jeder hat seine eigene Meinung zu den Ereignissen in Silverstone und es war ein sehr polarisierender Zwischenfall», betonte Mercedes-Teamchef Toto Wolff.
Bis auf acht Punkte kam Hamilton durch seinen Heimsieg in der Gesamtwertung an Verstappen ran. Der 23 Jahre alte Niederländer gewann in diesem Jahr schon fünf Rennen. Der 13 Jahre ältere Hamilton siegte in vier der bisher zehn Grand Prix der aktuellen Saison. Siegt er auf dem Hungaroring, gleicht er nach Rennerfolgen in diesem Jahr aus, insgesamt wäre es der 100. in seiner Karriere. Und der Kurs bei Budapest liegt dem Briten: Schon achtmal siegte Hamilton dort.
Doch die Mercedes-Verantwortlichen wissen nur zu gut, dass dem Red Bull dieser Saison die Strecke entgegenkommen dürfte. Und sie wissen auch, womit eigentlich alle rechnen: Red Bull dürfte etwas angeschlagen sein, meinte der Leitende Renningenieur Andrew Shovlin: «Ich bin mir ganz sicher, dass sie ganz stark zurückkommen werden.»