Formel-1-Superstar Lewis Hamilton will für sein soziales und politisches Engagement auch nicht vor persönlichen Konsequenzen zurückschrecken.
«Ich bin an einem Punkt angelangt, an dem ich bereit bin, meine Karriere zu riskieren, wenn es hilft. Beispielsweise, um ein Leben zu retten. Oder die Gedanken der Mächtigen anzuregen, um einen Wandel einzuleiten, der den Menschen hilft, denen die Mächtigen eigentlich dienen sollten», sagte Hamilton der «Süddeutschen Zeitung» im Interview.
Für Diversität und Chancengleichheit
Der siebenmalige Formel-1-Weltmeister aus England setzt sich mit eigenen Programmen für Diversität und Chancengleichheit ein. «Ich versuche, nicht jemand zu sein, der einfach nur viel redet. Ich möchte handeln und positive Entwicklungen vorantreiben», sagte der 36-Jährige. «Aber ich bin nicht Superman. Ich kann die Welt nicht alleine retten.»
Hamilton kämpft aktuell gegen Red-Bull-Fahrer Max Verstappen (24) um die WM. Das Duell mit Sebastian Vettel (34), als dieser noch für Ferrari fuhr, war von großem Respekt geprägt. «Sebastian zeichnet sehr viel Mitgefühl aus, auch Empathie. Er ist nicht nur auf sich selbst fokussiert im Bestreben, der beste Fahrer zu sein. Er ist ein Familienmensch», erzählte Hamilton.
Als junger Fahrer war der Brite von dieser Reife aber selbst weit weg. «Als ich in die Formel 1 gekommen bin, da war ich auch noch nicht voller Respekt für die anderen Fahrer. Ich war ein billiger Scharfschütze. Ich war gekommen, um Blut zu sehen», sagte er.
Wird Hamilton der GOAT?
Von einem möglichen achten Titelgewinn, der ihn vor Michael Schumacher zum alleinigen Rekordhalter machen würde, sprach Hamilton als «unmarkiertem Terrain. Ich kann mir den Moment noch nicht konkret vorstellen.» Eine Sache könne er zudem nicht vermeiden: «Die Frage nach dem GOAT, dem Greatest of all time, wird auch in der Formel 1 für immer bleiben.»