Dem Traum in Rot kommt Mick Schumacher wieder ein Stückchen näher. Der 22-Jährige wird in der kommenden Formel-1-Saison neben seinem Job als Stammfahrer bei Haas auch Ersatzpilot bei Ferrari.
Der Sohn von Rekordweltmeister Michael Schumacher betreibt Arbeitsteilung mit dem Italiener Antonio Giovinazzi, der sein Cockpit bei Alfa Romeo zum Jahresende verloren hat.
«Mick ist ein Ferrari-Fahrer, er gehört zur Ferrari Driver Academy, er hat sich mit Haas gut geschlagen, die ganze Saison 2021», sagte Scuderia-Teamchef Mattia Binotto dem TV-Sender RTL. «Das finale Ziel der Ferrari Driver Academy ist es, den nächsten Fahrer für Ferrari zu finden.» Für den italienischen Traditionsrennstall sei es daher wichtig, «ihn immer zu unterstützen und ihm zu helfen». Schumacher sei «sehr glücklich» über seine neue Rolle, sagte Binotto weiter: «Wir glauben, dass er in Zukunft noch besser wird.»
Für elf Rennen vorgesehen
Schumacher bestreitet 2022 seine zweite Formel-1-Saison und ist im Rekordkalender für elf Rennen als Ferrari-Ersatz vorgesehen. Bei Haas würde dann der Brasilianer Pietro Fittipaldi aushelfen. Giovinazzi, der nächste Saison in der Formel E für Dragon-Penske aktiv sein wird, soll bei zwölf Grand Prix notfalls einspringen.
Voraussetzung für einen Start in Rot ist ein Ausfall unter den Stammfahrern: Das sind der Monegasse Charles Leclerc und Carlos Sainz aus Spanien. Leclerc hat bei Ferrari noch einen Vertrag bis inklusive 2024, der Kontrakt von Sainz läuft Ende 2022 aus. Binotto möchte den Sohn von Rallye-Ikone Carlos Sainz senior aber länger binden.
«Meine Hoffnung ist sehr, sehr groß für das nächste Jahr. Die Erwartungen sind auch ziemlich hoch», hatte Schumacher vor dem letzten Grand Prix des Jahres in Abu Dhabi gesagt. Haas hat schon früh die Ressourcen auf 2022 konzentriert, wenn das neue Reglement gilt. «Hoffentlich können wir dann konstant in den Punkten sein», sagte Schumacher über das kommende Jahr.
Stall-Duell gewonnen
In dieser Saison hat Schumacher im unterlegenen Haas sein erstes Ziel klar erfüllt: den Stallrivalen im Griff haben. In 16 von 22 Rennen stand er am Ende vor dem Russen Nikita Masepin. Sogar 20 Mal war Schumacher in der Qualifikation besser als der zweite Haas-Pilot.
Das reicht dem Deutschen aber natürlich nicht. Punkte, Siege, auch Titel wünscht er sich. Vielleicht auch irgendwann bei Ferrari? Vater Michael machte die Italiener wieder zu Gewinnern und holte alleine fünf seiner sieben WM-Titel in Rot. Vor seinem Formel-1-Debüt durfte Sohn Mick auf dem Ferrari-eigenen Kurs in Fiorano immerhin Testrunden in einem damals drei Jahre alten Ferrari SF71H drehen.
«Die Geschichte meines Vaters verbindet mich sehr damit», sagte Mick Schumacher einmal über Ferrari. «Ob ich dort landen werde, weiß ich nicht. Das ist eine Frage, die im Moment noch weit in der Zukunft liegt.» Die Zukunft kommt aber näher – zumindest ein bisschen.