Lewis Hamilton war aus dem Häuschen – und die englischen Fans erst Recht! Der siebenmalige Formel-1-Weltmeister hat mit seiner Bestzeit vor WM-Spitzenreiter Max Verstappen in der Qualifikation von Silverstone Hoffnungen auf einen weiteren Heimsieg genährt.
Zumindest hat sich der Brite schon mal die beste Ausgangsposition für den Kampf um die Pole Position verschafft. «Wir quetschen alles an Leistung raus. Das ist unglaublich besonders», meinte der 36-Jährige unter dem Jubel der Zehntausenden Zuschauer. «Es war aber nur ein Schritt nach vorne.»
Die Upgrades von Mercedes schlagen offenbar an. Denn direkt hinter Verstappen kam in Valtteri Bottas der zweite Mercedes-Mann ins Ziel. «Das war ein guter Fortschritt», befand Teamchef Toto Wolff. «Vielleicht haben wir ein bisschen was freigeschaltet.»
Sebastian Vettel im Aston Martin landete auf Position zehn und wird sich in Stellung um Punkte im Grand Prix bringen. Haas-Neuling Mick Schumacher wurde 19. «Im richtigen Rennen starten wir hoffentlich weiter vorne», meinte der 22-Jährige.
Nach der Qualifikatin der Kampf um die Pole
Auch wenn sich für Hamilton Rang eins in der Qualifikation wie die Pole Position anfühlte, der Kampf um den besten Startplatz steht erst bevor. Die Formel 1 testet ein neues Format, und so wird in einem Sprintrennen über 100 Kilometer am heutigen Samstag (17.30 Uhr/MESZ/Sky) die Reihenfolge für den Grand Prix von Großbritannien am Sonntag ermittelt. Für das schnellste Trio gibt es im Sprint sogar Punkte: drei für den Ersten, zwei für den Zweiten und einen für den Dritten.
«Wir müssen auf uns gucken, weil der Wagen an sich ganz gut ist. Da war aber viel Untersteuern, ich konnte in den Kurven nicht angreifen», klagte Verstappen, der die letzten drei Grand Prix gewonnen hat. «Wir haben aber einen starken Rennwagen, wir müssen nur unsere Probleme in den Griff kriegen.» In den Sprint geht Verstappen als Zweiter hinter Hamilton.
Mercedes liegt der Kurs in Silverstone. Neunmal nacheinander holte ein Silberpfeil die Pole Position, Hamilton selbst stand in seiner Karriere schon siebenmal ganz vorne. «Ich habe gehofft, dass wir mit der Energie der Fans und dem, was wir an Vorarbeit geleistet haben, hier hinkommen», meinte Hamilton, der sich am Freitagmorgen sogar noch mal in den Simulator gesetzt hatte.
Der Rekordweltmeister fühlte sich wegen der Begeisterung an seine erste Pole in Silverstone 2007 erinnert. «Es war nur ein Qualifying», wiegelte Wolff ab. «Das Auto ist da, das ist das Wichtigste. Jetzt hoffen wir, dass wir auch in den Longruns da sind.»