Vorletzter, aber besser als der Teamkollege: Mick Schumacher hat das Mindestziel zum Auftakt in sein erstes Formel-1-Rennwochenende gleich mal erfüllt.
In der heißen Wüste von Sakhir belegte das Haas-Duo allerdings die beiden letzten Ränge. Weiter vorn machte Max Verstappen das Tempo. Der WM-Dritte der vergangenen beiden Jahre fuhr die erste Bestzeit beim Großen Preis von Bahrain und nährte die Fan-Hoffnungen auf einen echten Kampf um die WM.
Titelverteidiger Lewis Hamilton wurde Vierter, sein Mercedes-Teamkollege Valtteri Bottas Zweiter. Zwischen die beiden schob sich Lando Norris von Mclaren. Und Sebastian Vettel: Als Zwölfter 1,763 Sekunden hinter der Spitze in seinem neuen Aston Martin.
Nur noch eine statt anderthalb Stunden – da wollte keiner Zeit verlieren, als um 14.30 Uhr Ortszeit in der Wüste von Sakhir die 5,412 Kilometer lange Strecke freigegeben und damit die Rekordsaison mit 23 Rennen endgültig eröffnet wurde. Vorneweg: Fernando Alonso, der Rückkehrer mit 39 Jahren im Alpine. Wie an einer Schnur aufgereiht, ging es weiter. Auch Mick Schumacher und Vettel wollten nicht länger in der Box bleiben.
Während vorn ein Kampf um die erste Tagesbestzeit entfachte, lag Vettel zunächst über eine Sekunde auf einer schnellen Runde zurück. Mick Schumacher musste gar eine gute Viertelstunde warten, bis er mit seinem unterlegenen Wagen wieder auf den 47 Grad heißen Asphalt durfte.
Bei seinem ersten Versuch auf den etwas langsameren Medium-Reifen reihte sich der 22-Jährige dann auf Platz 16 ein, vier Zehntelsekunden schneller als sein gleichaltriger Teamkollege Nikita Masepin. Der Russe näherte sich aber bei seinen weiteren Versuchen der Schumacher-Zeit, lag kurz vor dem Ende der ersten von zwei einstündigen Sessionen auch vor Mick Schumacher. Der Sohn von Rekordweltmeister Michael Schumacher schlug aber zurück und hängte beim Kampf um den vorletzten Platz seinen Stallrivalen um fast eine halbe Sekunde ab.
Unterdessen steckte Vettel im Mittelfeld fest, bei einem Verbremser rauchte der linke Vorderreifen. Nach seinen sechs titellosen und frustreichen Jahren bei Ferrari hofft der 33 Jahre alte Vierfach-Weltmeister auf einen Neustart mit seinem Aston Martin, den er standesgemäß mit dem Rollennamen des ersten Bond-Girls, Honey Ryder, taufte. Im Kampf hinter der Spitze mit Mercedes und Red Bull zeichnete sich aber schon ab, dass es eng zugehen und schwer werden könnte, den angepeilten dritten Teamplatz zu erreichen.
Die Trainingszeiten sind allerdings weiterhin nur bedingt aussagekräftig. Die Teams absolvieren freitags unterschiedliche Programme. Zudem sind die Streckenbedingungen in der Qualifikation und im Rennen andere – beide werden mit Einbruch der Dämmerung unter Flutlicht gestartet. Der Asphalt, am frühen Freitagnachmittag von prallem Sonnenschein auf Temperaturen knapp unter 50 Grad aufgeheizt, kühlt deutlich ab, was wiederum großen Einfluss auf die Reifen hat.