Verstappen mit finaler Pole – Vettel starker Neunter
Fuhr das letzte Qualifying seiner Karriere: Sebastian Vettel. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Hasan Bratic/dpa)

Nach einem Schockmoment hat sich Weltmeister Max Verstappen die letzte Pole Position des Formel-1-Jahres gesichert. Der Red-Bull-Pilot verwies auf dem Yas Marina Circuit seinen Teamkollegen Sergio Perez auf den zweiten Platz. Verstappen war bei seiner siebten Pole der Saison 0,228 Sekunden schneller als der Mexikaner.

Direkt dahinter liegt Ferrari-Mann Charles Leclerc (+0.268 Sekunden), der mit Perez um die Vize-WM kämpft. Die Rivalen sind vor dem Schlussakt punktgleich. «Es dürfte mit ‚Checo‘ spannend werden», meinte Leclerc über seinen Zweikampf mit Perez.

Vettel rast auf sein Karriereende zu

In der letzten Qualifikation seiner Formel-1-Laufbahn gab Sebastian Vettel im Aston Martin nochmal alles. Der 35-Jährige schaffte es auf einen starken neunten Platz. Er nimmt damit in seinem 299. und letzten Karriererennen Punkte in Angriff. «Es war ein bisschen emotional vor der Quali», räumte Vettel ein. «Ich bin mir aber sicher, es wird morgen ein großer Tag.» Sein Vater Norbert winkte schonmal wehmütig den Fans aus der Garage zu.

«Wir haben uns ein bisschen erschrocken, als der Wagen auf einmal ausging», beschrieb Verstappen ein Problem an seinem Red Bull, das ihn bei der Ausfahrt für die finalen Runden zunächst hinderte. «Wir haben dann doch alles unter Kontrolle bekommen.»

Nach dem Teamorder-Zoff vor einer Woche in Brasilien versuchte Verstappen diesmal sogar seinem Teamkollegen zu helfen. «Max hat auch einen tollen Job für mich gemacht», lobte Perez, der vom Niederländer zuletzt keine Hilfe bekommen hatte. In Abu Dhabi reichte es für den Mexikaner trotz Windschatten Verstappens nicht mit mehr mit der Bestzeit für Startplatz eins.

Mattia Binotto: «Bravo, Seb»

Mick Schumacher kämpfte sich in seiner letzten Formel-1-Qualifikation für Haas bis in die zweite Runde. Dort schied der 23-Jährige, der den US-Rennstall nach zwei Jahren zum Saisonende verlassen muss, als 13. aus. Sein Teamkollege Kevin Magnussen hatte als 16. den ersten Durchgang nicht überstanden.

Vettel hatte am Tag seiner letzten Qualifikation die nächste Überraschung erlebt. Sein früherer Rennstall Ferrari überreichte ihm auf der Team-Terrasse eine Scuderia-Motorhaube, auf der seine italienischen Weggefährten unterzeichnet hatten. «Bravo, Seb», sagte Teamchef Mattia Binotto, der Vettel im Corona-Sommer telefonisch abserviert hatte. Von 2015 bis 2020 war der Deutsche für Ferrari gefahren, aber am WM-Ziel gescheitert.

Auf der Startplatzjagd wollte Vettel im Aston Martin nicht wieder vorzeitig ausscheiden. Trotz dichten Verkehrs überstand der 35-Jährige die enge erste K.o.-Runde mit einer hervorragenden letzten Runde. Im zweiten Abschnitt fühlte er sich von Perez aufgehalten, kämpfte sich dennoch mit Feuereifer in den Entscheidungsdurchgang.

Dort konnte Vettel aber mit den Topteams erwartungsgemäß nicht mithalten. Während sich die Red Bulls die erste Startreihe vor den beiden Ferraris und Silberpfeilen sicherten, rutschte Vettel weiter zurück. «Ich hoffe, wir können ein starkes Rennen hinlegen», sagte Perez. «Es sollte interessant werden.»

Die Titelentscheidungen in der Formel 1 sind vor dem Finalakt am Sonntag (14.00 Uhr/Sky) längst gefallen. Verstappen hat seine zweite Weltmeisterschaft eingefahren, sein Rennstall Red Bull ist Kontrukteurschampion.

Martin Moravec, dpa