Formel-1-Pilot Sebastian Vettel hätte sich von der neuen Bundesregierung ein generelles Tempolimit auf deutschen Autobahnen gewünscht.
«Natürlich bin ich deshalb enttäuscht», sagte der 34-Jährige der «Süddeutschen Zeitung». Vettel fügte hinzu: «Aber es wird so oder so kommen, glaube ich. Es ist nur eine Frage der Zeit.» Die Pläne für ein Tempolimit auf Autobahnen waren während der Sondierungen der Ampel-Parteien an der FDP gescheitert, die nun auch in Volker Wissing den Verkehrsminister stellt.
Grundsätzlich findet Vettel den Regierungswechsel in Berlin aber gut. «Ich bin Fan von Veränderungen. Mir geht es wie vielen: Ich möchte nicht mehr warten, wir können uns das nicht mehr leisten», sagte der Hesse, der zuletzt selbst mit verstärktem Engagement zum Schutz von Umwelt und Klima und gegen Rassismus aufgefallen war.
Vettel wünscht sich mehr Innovationen
Er wünsche sich auch in der Formel 1 mehr Mut zum Wandel, betonte Vettel erneut. «Nach außen möchte die Formel 1 in ihrer Kommunikation immer schön offen erscheinen. Nach innen fehlt mir dieser Mut ehrlich gesagt», sagte der viermalige Weltmeister. Bei Reformen der Rennserie gebe es «auf jeden Fall noch sehr viel Luft nach oben.»
Als Beispiele nannte Vettel einen ressourcenschonenderen Rennkalender und einen moderneren Motor, der mit Kraftstoffen aus erneuerbaren Energien angetrieben wird. «Auch Plastik auf den Tribünen und im Fahrerlager zu verbannen, kann viel bewirken. Natürlich wäre damit die Welt nicht gerettet. Aber es geht doch darum, ein Zeichen zu setzen und zu zeigen, dass es möglich ist ohne», sagte Vettel.
Gern würde er auch einmal mit Klima-Aktivistin Greta Thunberg diskutieren. «Wahrscheinlich teilen wir viele Ansichten was die Formel 1 angeht», sagte Vettel und schwärmte von der 19 Jahre alten Schwedin: «Ein echtes Vorbild, dem die ganze Welt folgen sollte und vor allem ältere Männer mehr Gehör schenken sollten.»