Sebastian Vettel hat Formel-1-Seriensieger Max Verstappen in höchsten Tönen gelobt. Der niederländische Red-Bull-Pilot hat zuletzt beim Grand Prix von Italien in Monza Vettels bisherigen Rekord von neun Grand-Prix-Erfolgen nacheinander übertroffen.
In Singapur an diesem Wochenende kann Verstappen die Bestmarke auf elf ausbauen. «Er ist jetzt in der Situation, wo er Dinge kontrollieren kann und diese Kontrolle zur Perfektion umsetzt. Ich verfolge die Rennen dieses Jahr und finde es bewundernswert, welche Leistung er bringt. Ich weiß in gewisser Weise aus eigener Erfahrung, wie schwer es ist, so eine Serie zu haben, in der alles läuft und man auf dem allerhöchsten Punkt seiner Fähigkeiten ist. Das schaffen die anderen Fahrer im Moment nicht», sagte Vettel der Deutschen Presse-Agentur. «Man könnte sagen, dass das Auto von Max überlegen ist, das mag auch so sein, aber trotzdem machen die anderen Fahrer nicht den gleichen Job wie Max, sie machen zu viele Fehler und sind hier oder da nicht ganz so wach und aufmerksam wie er im Moment.»
Verstappen ist zweimal nacheinander Weltmeister geworden und dominiert auch in diesem Jahr die Formel 1. Schon in Japan in einer Woche könnte Verstappen seinen dritten Titel am Stück perfekt machen.
Vettel schwärmt von Verstappens Grundschnelligkeit
«Das Talent von Max war schon früh zu erkennen. Seine Kart-Zeit war auf einem sehr hohen Niveau extrem erfolgreich. Er hat sich auch sehr schnell auch an den Umstieg ins Formel-Fahrzeug adaptieren können, er war auch erst 17 Jahre alt, als er in die Formel 1 eingestiegen ist. Man könnte fast sagen, dass er noch in der Pubertät war», äußerte Vettel, der Ende vergangener Saison seine eigene Formel-1-Karriere beendet hat. «Wenn man Kinder hat, lernt man ein bisschen mehr auch über seine eigene Kindheit und was da alles passiert. Dass man in dem Alter auch mal Fehler macht, sich ausprobiert und vielleicht auch mal Dinge falsch einschätzt, ist ganz normal. Was Max aber auszeichnet ist, dass er jeweils sehr schnell gelernt und seinen hohen Grundspeed beibehalten hat.»
Vettel kann sich selbst noch an seine eigene Serie von 2013 erinnern, als er ebenfalls im Red Bull neunmal nacheinander erfolgreich war. «Man sagt gerne: Wenn es läuft, dann läuft es. Diesen Moment, in dem es so gut läuft, bemerkt man selber nicht so sehr. In Momenten, wo es hingegen nicht so läuft, sehnt man sich oftmals danach und man versucht, dort wieder hinzukommen», erzählte der Heppenheimer.
Vettel über «Klarheit im Kopf» und den eigenen Erfahrungsschatz
Viele Dinge müssten «bei so einem Run» zusammenkommen. «Das ist natürlich das Auto, das Team, aber auch die eigene Leistung, die Klarheit im Kopf, die Balance, auch das Leben außerhalb der Rennstrecke. Alles muss zusammenkommen, dass es konstant gut läuft», erläuterte Vettel, der 2019 in Singapur für Ferrari letztmals ein Formel-1-Rennen gewann. Verstappen wurde damals Dritter.
«Mit den fortschreitenden Jahren zehrt man von dem Erfahrungsschatz, der einem helfen kann, in diese Situation zurückzufinden. Aber es macht es trotzdem nicht leichter, weil man auch sehr schnell wieder den Rhythmus verlieren und sich aus der Ruhe bringen lassen kann», sagte Vettel. «Das Geheimnis liegt darin, das nicht zuzulassen. Das ist aber nicht so einfach.»