Für Sebastian Vettel ist Deutschland in der Frage nach der Formel 1 im Autobauer-Land «vielleicht ein bisschen zu realistisch».
Der viermalige Weltmeister, der Ende vergangener Saison aus der Motorsport-Königsklasse zurückgetreten war, erklärte in einem Interview dem Sender Sky: «Ich glaube auch, dass wir manche Diskussionen führen, die vielleicht weiter sind im Sinne der Zukunft und Nachhaltigkeit.»
Das passiere auch zu Recht, betonte Vettel, der sich schon während seiner Karriere für Themen wie Umweltschutz und Nachhaltigkeit eingesetzt hatte. Wenn man aber nicht so in dem Motorsport-Thema drinstecke wie die, die ihn lieben und leben würden, stelle man sich die Frage: «Warum braucht man so etwas heute noch?», erklärte Vettel.
Die Formel 1 war zuletzt 2020 in Deutschland
Die Formel 1 erlebe in den vergangenen Jahren einen Aufschwung und sei weltweit populärer geworden. «Aber nicht in Deutschland», sagte Vettel: «Es ist zu teuer. Es kommen extrem viele Kosten, die damit verbunden sind, auf einen zu, der ein Rennen ausrichten will.»
Im aktuellen Rennkalender spielt Deutschland wieder keine Rolle, auch nicht in dem für die kommende Saison. Zuletzt hatte es ein Rennen in Deutschland 2020 gegeben, der Nürburgring war damals während der Corona-Pandemie eingesprungen. Davor hatten sich der Kurs in der Eifel und der Hockenheimring zeitweilig abgewechselt. Die Hochzeiten der Formel 1 mit sogar zwei Rennen sind lange vorbei.
Vettel setzt bei einer möglichen Rückkehr nach Deutschland auch auf den Einstieg von Audi zur Saison 2026. «Hoffentlich gibt es dann noch mal einen Schub», sagte der 36 Jahre alte gebürtige Heppenheimer, der 2010, 2011, 2012 und 2013 die WM mit Red Bull gewann, aber auch nicht so einen Hype hatte auslösen können wie vorher Rekordweltmeister Michael Schumacher.