Am Morgen nach Fernando Alonsos Unfall beim Radfahren herrscht noch immer Unklarheit über mögliche Verletzungen.
Fraglich ist damit auch, ob der zweimalige Weltmeister wie geplant in einem Monat die gerade einmal dreitägigen einzigen offiziellen Testfahrten bestreiten und Ende März sein Comeback in der Formel 1 geben kann. Der 39 Jahre alte Spanier will nach zwei Jahren Pause mit Renault-Nachfolger Alpine neu angreifen.
Die italienische Sportzeitung «La Gazzetta dello Sport», der britische Sender BBC und die spanische Sportzeitung «Marca» berichteten, dass Alonso in ein Krankenhaus in Bern gebracht worden sein soll. Der Rennstall des Spaniers hatte am Vortag die Kollision Alonsos mit einem Auto zwar bestätigt, über mögliche Blessuren aber keine genauen Angaben gemacht. Alonso sei bei Bewusstsein und in einem guten Zustand, hatte es in der Alpine-Stellungnahme geheißen.
Passiert war der Unfall in der Nähe von Alonsos Schweizer Wahlheimat Lugano bei einer Trainingsrunde auf dem Rennrad – der Formel-1-Pilot aus Oviedo gilt seit Jahren als fleißiger und begeisterter Radfahrer. 2013 stand er sogar vor der Übernahme eines Radrennstalls, die Verhandlungen mit dem damaligen Euskatel-Team scheiterten aber praktisch auf den letzten Metern. Zu Alonsos Kumpeln gehört auch der ehemalige spanische Radstar Alberto Contador.
Was genau bei dem Unfall passierte, ist offiziell noch nicht bekannt. Formel-1-Kollegen und andere Motorsportler schickten umgehend Genesungswünsche in den sozialen Netzwerken.
Alonso stieg 2001 in die Motorsport-Königsklasse ein. Der Asturier beendete 2005 die Triumphfahrten von Michael Schumacher im Ferrari und feierte damals seinen ersten WM-Titel. 2006 folgte im Renault der zweite WM-Gewinn und der Wechsel zu McLaren. Dort krachte es zwischen dem stolzen Spanier und dem damaligen Debütanten Lewis Hamilton gewaltig, Alonso verließ das britische Team wieder Richtung Renault nach nur einem Jahr.
Zur Saison 2010 holte Ferrari den zweimaligen Champion. Gegen Sebastian Vettel im Red Bull konnte die spanisch-italienische Kooperation sich aber nicht durchsetzen. Alonso wurde in der Zeit dreimal Vizeweltmeister.
2015 folgte die Rückkehr zu McLaren, die zu einer vierjährigen Enttäuschung wurde. Danach fuhr er in seiner Formel-1-Auszeit unter anderem bei den 24 Stunden von Le Mans, er startete in Indianapolis und nahm der Rallye Dakar teil. 2021 will er sein von vielen unbestrittenes Ausnahmetalent in der Formel 1 wieder beweisen.