Ermittlungen gegen Mercedes-Teamchef Toto Wolff und seine Frau Susie wegen des Verdachts auf Geheimnisverrat sorgen in der Formel 1 für Unruhe.
Der Rennstall wies die Vorwürfe in einer scharf formulierten Erklärung als grundlos zurück und attackierte den Weltverband Fia, der Mercedes nicht vorab über die Untersuchung informiert habe. Die Fia hatte die Prüfung von Medienberichten angekündigt, denen zufolge einem Formel-1-Teamchef von einem Mitarbeiter des Rechteinhabers vertrauliche Informationen zugespielt worden seien.
Hintergrund ist der Bericht eines Fachportals über einen angeblichen Interessenkonflikt bei Wolff und seiner Frau, über den sich angeblich andere Formel-1-Funktionäre bei Fia-Präsident Mohammed Ben Sulayem beschwert haben sollen. Demnach soll Susie Wolff als Geschäftsführerin der Formel-1-Akademie Zugang zu vertraulichem Wissen aus der Spitze der Rennserie haben und dies angeblich mit ihrem Mann geteilt haben. Toto Wolff könnte im Gegenzug seine Frau über Gespräche zwischen den Teamchefs in Kenntnis gesetzt haben, sodass diese Informationen wiederum zum Rechteinhaber gelangten.
«Es ist entmutigend, dass meine Integrität auf diese Weise infrage gestellt wird», schrieb Susie Wolff in einem Statement in den sozialen Netzwerken. Die frühere Rennfahrerin vermutet den Versuch einer Einschüchterung und Frauenfeindlichkeit als Ursache der Vorwürfe. Die Formel-1-Führung ließ mitteilen: «Wir haben volles Vertrauen, dass die Anschuldigungen falsch sind.»
Der 51-jährige Toto Wolff ist seit 2013 Teamchef bei Mercedes und auch Mitbesitzer des Rennstalls. Seit 2011 sind der Österreicher und die Schottin Susie Wolff verheiratet. Die 41-Jährige war zuletzt auch mehrere Jahre Teamchefin beim Formel-E-Team Venturi.