Toto Wolff nimmt die noch immer laufenden Verhandlungen mit Formel-1-Rekordweltmeister Lewis Hamilton auch mit Humor.
«Ich habe ihm schon damit gedroht, dass ich der nächste in der Linie bin, der sich hineinsetzt», scherzte der Mercedes-Teamchef und Team-Mitbesitzer in der ORF-Sendung «Sport am Sonntag» in Kitzbühel über einen Cockpit-Einsatz. Rund zwei Monate vor dem Saisonbeginn hat Hamilton bei den Silberpfeilen noch immer keinen neuen Vertrag unterschrieben. Die Gespräche würden weiterhin andauern, es gehe um Details, erklärte Wolff. «Die Anwälte sind heftig am Arbeiten.»
Woran es genau liegt, dass beide Seiten noch kein neues Arbeitspapier für den siebenmaligen Weltmeister finalisiert haben, erklärte Wolff nicht. «Aber spätestens vor Bahrain müssen wir dann einmal irgendwann etwas unterschreiben», sagte der 49 Jahre alte Wiener. Nach der Verschiebung des Großen Preises von Australien, der Mitte März hätte stattfinden sollen, startet die neue Saison am 28. März in Bahrain.
Wolff, der zudem verriet, dass er in diesem Monat wegen eines positiven Corona-Tests in Quarantäne gewesen war, erklärte, dass er mit Hamilton per Video verhandeln würde. Der Brite befindet sich nach Wolffs Angaben in den USA.
Hamilton (36) kann in diesem Jahr seinen achten WM-Titel holen. Er würde damit an Michael Schumacher vorbeiziehen. In der vergangenen Saison hatte Hamilton die Rekordmarke des mittlerweile 52-Jährigen eingestellt. Sechs seiner sieben WM-Triumphe feierte Hamilton im Mercedes, bei seinem ersten WM-Gewinn 2008 wurde sein McLaren zumindest von einem Mercedes-Motor angetrieben.
Wolff betonte, dass in den Verhandlungen mit Hamilton dessen Landsmann George Russell (22), der bei der Corona-Infektion Hamiltons Anfang Dezember in Bahrain eingesprungen war, keine Rolle spiele. In ihrer langjährigen Partnerschaft gehe es «gar nicht darum, dass man irgendwelche Drohgebärden an den Tag legt». Sie hätten eine «wirklich solide Basis in unserer Beziehung, wir haben große Erfolge miteinander gefeiert und wollen das auch in der Zukunft machen», sagte Wolff: «Die Füllfeder werden wir eines Tages zücken.»