Auch nach einem Videocall im Januar bleibt die Formel-1-Zukunft in Deutschland ungewiss.
Die wichtigste Frage bleibt: Wie können Geldgeber gewonnen werden, damit die Motorsport-Königsklasse wieder und vor allem dauerhaft in der Autobauer-Nation Stammgast werden kann? Vom Nicht-Wollen kann sowohl vonseiten des Hockenheim- als auch des Nürburgrings keine Rede sein, bekräftigten die jeweils Verantwortlichen nach dem digitalen Treffen mit Vertretern der Formel 1 unterhalb Chef-Ebene.
«Dass wir seitens des Hockenheimrings ein Interesse haben, dass die Formel 1 hier stattfindet, ist nicht neu», sagte Jorn Teske, einer von zwei Geschäftsführern der Hockenheimring GmbH, der Deutschen Presse-Agentur.
«Wir würden uns freuen, die Formel 1 auf dem Nürburgring zu begrüßen», betonte Nürburgring-Sprecher Alexander Gerhard. «Wir kennen auch alle die Hürden, die es dafür gibt», sagte Teske aber auch. «Es muss wirtschaftlich tragbar sein», bekräftigte Gerhard.
Es sei verständlich, dass die Formel 1 wirtschaftliche Interessen habe, ergänzte Teske: «Und so lange es viele Länder gibt, die bereit sind, Summen für ein Formel-1-Rennen zu bezahlen, die sich überhaupt nicht refinanzieren lassen, solange ist es schwierig, in diesem Konzert mitzuspielen.»
Domenicali sieht kein Interesse
Schlechte Karten also für die Fans in der Eifel und Nordbaden? «Ich bin enttäuscht und auch traurig, dass wir derzeit keinen deutschen Grand Prix haben», hatte Formel-1-Geschäftsführer Stefano Domenicali zu Jahresbeginn in einem Interview gesagt. Er sehe leider auch kein wirkliches Interesse aus Deutschland.
«Es ist eine Abwägung der Formel 1, wie wichtig ihnen der Markt ist», betonte Teske. «Dass das Ganze nicht auf dem Rücken der Rennstrecken ausgetragen werden kann, ist klar. Dazu haben wir nicht die Kraft, es ist auch nicht unsere Aufgabe.» Für eine angestrebte mittelfristige Perspektive braucht es einfach die Mittel. «Die finanzielle Hürde mit den Antrittsgeldern steht zwischen uns», sagte Teske.